Zukunft der Autofahrer: Herausforderungen und Chancen für Schwäbisch Gmünd

Die Kfz-Innung Schwäbisch Gmünd diskutiert Herausforderungen und Zukunft der Automobilbranche bei Jahreshauptversammlung.
Die Kfz-Innung Schwäbisch Gmünd diskutiert Herausforderungen und Zukunft der Automobilbranche bei Jahreshauptversammlung. (Symbolbild/MBW)

Zukunft der Autofahrer: Herausforderungen und Chancen für Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Im Gasthaus Krone in Zimmern fand kürzlich die Jahreshauptversammlung der Kfz-Innung Schwäbisch Gmünd statt. Obermeister Michael Schramel und Geschäftsführer Edgar Horn luden die Mitglieder herzlich ein, um über die aktuelle Situation und die Herausforderungen der Automobilbranche zu diskutieren. Schramel berichtete von einer soliden finanziellen und personellen Aufstellung der Innung, signalisiert jedoch gleichzeitig, dass der Druck von Automobilkonzernen und Gesetzgebern stetig steigt und dadurch die Bürokratie zunimmt, wie Remszeitung berichtet.

„Die Digitalisierung bringt zwar Einsparungen mit sich, doch diese werden oft durch die zusätzliche Bürokratie überkompensiert“, so Schramel. In seiner Ansprache forderte der Obermeister eine verstärkte Sicherstellung der Mobilität in ländlichen Regionen, um die Abhängigkeit vom eigenen Fahrzeug zu vermeiden. Edgar Horn präsentierte daraufhin den Jahresabschluss sowie den Haushaltsplan, welcher von den Kassenprüfern als geordnet bestätigt wurde. Die Zustimmung zu den Plänen und die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung waren reine Formsache.

Wandel im Neuwagenmarkt

Doch was bewegt die Branche? Carsten Beuß, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, informierte die Anwesenden über die wirtschaftliche Lage der Branche. Im Neuwagenmarkt vollzieht sich ein bemerkenswerter Wandel: Für das Jahr 2024 wird prognostiziert, dass 54,8% der Neuzulassungen auf alternative Antriebe entfallen, während 2019 noch 89,9% der Verkäufe Benziner und Diesel waren. Der größte Teil der Neuwagen mit alternativen Antrieben sind Mild- und Plug-in-Hybride. Dennoch zögern viele Autofahrer, auf rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) umzusteigen, wobei hohe Preise und eine unzureichende Ladeinfrastruktur oft als Hemmschuh genannt werden, so berichtet Remszeitung.

Das Werkstattgeschäft bleibt hingegen mit einer Auslastung von 87% eine stabile Ertragsquelle für die Kfz-Betriebe. In der Branche gibt es eine klare Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung in der Bundespolitik, um die Interessen von mittelständischen Unternehmen bewahren zu können.

Die Transformation der Industrie

Aber wie geht es weiter? Die Automobilbranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Laut einer Studie von Deloitte schrumpfen die Bereiche der Verbrennertechnologie, während alternative Antriebe und Elektromobilität an Bedeutung gewinnen. Unternehmen verfolgen unterschiedliche Transformationsstrategien. Die Mehrheit der Firmen setzt auf einen Ansatz zur Entwicklung eigener Kompetenzen, wobei einige auch auf Übernahmen und Kooperationen setzen.

Die Transformation erfolgt in sieben Phasen, wobei viele Unternehmen sich derzeit in den Übergang von herkömmlichen Technologien zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben befinden. Zur gleichen Zeit müssen die Unternehmen die Herausforderungen annehmen, die von neuen Akteuren aus anderen Branchen und den sich verändernden Kundenanforderungen ausgehen.

Der Blick in die Zukunft

Wie wird sich die Automobilbranche verändern? Laut EY spielen digitale Technologien, Daten und Software eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Branche. Die Digitalisierung durchbricht bestehende Wertschöpfungsketten und eröffnet neue Einnahmepools, während der neue Produktmix aus Hardware, Software und Dienstleistungen besteht. Marken wie Daimler und Schaeffler wandeln sich von traditionellen Herstellern hin zu modernen Mobilitätsunternehmen.

Das Kundenverhalten all dieser Veränderungen lässt sich schwer an festen Kennzahlen bemessen. Die Selbsteinschätzung des Managements der Unternehmen wird zunehmend zu einem entscheidenden Faktor. Eines ist jedoch klar: Die Automobilbranche muss flexibel bleiben, um den neuen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und gleichzeitig ihre Kernwerte zu bewahren.

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OrtSchwäbisch Gmünd, Deutschland
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