Lärmschutz für Schwäbisch Gmünd: Bürger fordern Tempolimits und Maßnahmen!

Lärmschutz für Schwäbisch Gmünd: Bürger fordern Tempolimits und Maßnahmen!
Schwäbisch Gmünd, Deutschland - In Schwäbisch Gmünd tut sich was im Kampf gegen den Verkehrslärm. Heute am 25. Juni 2025 wird der neue Lärmaktionsplan der Stadt vorgestellt, der allen Grund zur Hoffnung gibt. Denn die gesundheitlichen Folgen von Lärmbelästigung sind nicht zu unterschätzen. Anstieg des Stresshormons, unruhiger Schlaf und sogar Zellschäden stehen im Raum, wie die Remszeitung berichtet. Langfristig können Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und psychische Erkrankungen die Folge sein.
Die Stadtverwaltung hat die Anwohner aktiv in die Entwicklung des Lärmaktionsplans eingebunden. Bei Stadtteilforen und Ortschaftsratssitzungen konnten sie ihre Wünsche zur Lärmminderung äußern. Diese Anliegen sind nun Teil eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs, der am Mittwoch im Klima-, Umwelt-, Energie- und Bauausschuss behandelt wird. Eine Gemeinderatsabstimmung ist für den 2. Juli vorgesehen.
Maßnahmen zur Lärmreduktion
In den verschiedenen Stadtteilen wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Lärmreduktion vorgeschlagen. So fordern Großdeinbach, Lindach, West-, Süd- und Oststadt sowie Hardt ein strengeres Tempolimit von 40 km/h. Bargau und Wetzgau-West haben bereits Tempo 30 eingeführt und berichten von positiven Effekten auf die Lärmminderung.
- Forderungen nach Straßensanierungen kamen aus Straßdorf, Lindach, Rehnenhof-Wetzgau, Herlikofen, Bargau, Degenfeld, Weiler, Süd- und Oststadt.
- Degenfeld, Rechberg und Weiler setzen sich für verstärkte Geschwindigkeitskontrollen ein.
- Die Oststadt wünscht sich Lärmschutzfenster und -wände zur Bundesstraße 29.
- Bettringen fordert bauliche Maßnahmen und intelligenten Verkehrsfluss.
- Hussenhofen hat keine weiteren Temporeduktionen gewünscht.
Gemäß der Einschätzungen im Gemeinderat gibt es unterschiedliche Meinungen. Die CDU begrüßt die Einbindung der Ortschaftsräte, warnt jedoch vor einer Überfrachtung mit Maßnahmen. Die Grünen zeigen sich skeptisch gegenüber den 40er Zonen und betonen die Notwendigkeit von klaren Zielvorgaben für Tempo 30. Die SPD hebt die Wichtigkeit der Verbesserungen für die Bürger hervor, während die AfD den Lärmaktionsplan als Einschränkung der Mobilität sieht.
Der Handlungsdruck steigt
Laut der Deutschen Umwelthilfe gehört der Verkehr zu den größten Lärmquellen in Deutschland. Drei Viertel der Bürger werden durch Straßenverkehrslärm gestört. Deshalb ist die Überarbeitung der Lärmaktionsplanung, die für Sommer 2024 vorgesehen ist, unerlässlich. Die Stärkung dieser Planung wird als zentral erachtet, denn nur etwa 55% der bisherigen Lärmkartierungen führten zu einem handlungsfähigen Lärmaktionsplan. Öffentlichkeitsbeteiligung ist dabei ein Muss – so können Bürger direkt an die Behörden herantreten und Lärmschutzmaßnahmen einfordern.
Mit einer Kombination aus kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen möchte Schwäbisch Gmünd die verkehrsbedingten Lärmemissionen spürbar senken. Hochwirksame Maßnahmen wie Lärmschutzwände erfordern allerdings hohe Investitionskosten. Auch Lärmschutzfenster ab 75 Euro pro Quadratmeter gelten als eine der effektivsten Lösungen.
Die Herausforderungen sind also vielfältig, doch die Stadt hat ein Konzept mit insgesamt 54 Maßnahmen erarbeitet. Kurzfristige Veränderungen können gleich umgesetzt werden, etwa durch Tempo-40-Zonen, Umleitungen für den Schwerverkehr und Geschwindigkeitskontrollen. Langfristig sollen einfachere Lösungen wie Straßensanierungen sowie die Installation von Lärmschutzfenstern und -wänden in den Fokus rücken.
Ein weiteres wichtiges Thema bleibt die öffentliche Diskussion. Hierzulande klärt die EU zurzeit über ein Vertragsverletzungsverfahren, das auch den deutschen Umgang mit der Lärmaktionsplanung in Frage stellt. Fest steht, dass der Handlungsdruck steigt – und es notwendig ist, jetzt aktiv zu werden für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung.
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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