Bürger in Beuren kämpfen um ihre Stimmen gegen Windkraft-Pläne!

Bürger in Beuren äußern Bedenken zu geplanten Windkraftanlagen. Informationsveranstaltung am 15.06.2025 über den Windpark im Rechberger Buch.
Bürger in Beuren äußern Bedenken zu geplanten Windkraftanlagen. Informationsveranstaltung am 15.06.2025 über den Windpark im Rechberger Buch. (Symbolbild/MBW)

Bürger in Beuren kämpfen um ihre Stimmen gegen Windkraft-Pläne!

Beuren, Deutschland - Am heutigen Tag durften die Beurener Bürger gespannt auf eine Fragerunde rund um die geplanten Windkraftanlagen im Rechberger Buch blicken. Franz Geberth und Yannick Lohmüller informierten die Bürger über den aktuellen Stand des möglichen Windparks, wo insgesamt sieben Windräder von bis zu 260 Metern Höhe errichtet werden sollen. Rund 20 Bürger nutzten die Gelegenheit, um ihre Bedenken über den Standort zu äußern. Diese Sorgen sind nicht unbegründet, denn viele zweifeln an der Eignung des Areals und verlangen Antworten auf noch offene Fragen, wie die Beurteilung der Hochwassergefahr während Starkregenereignissen.

Wie die Gmünder Tagespost berichtet, wurde der Standort für den Windpark aufgrund seiner hohen Windhöffigkeit ausgewählt, die ihn für die Windkraftnutzung attraktiv macht. Ob die Bürger von Beuren letztlich von den Vorhaben profitieren können, bleibt abzuwarten. Der Regionalverband Ostwürttemberg hat im Rahmen seiner Planungen insgesamt 18 Gebiete für Windkraftanlagen vorgesehen, unter anderem das Rechberger Buch, wo mindestens sechs der Windräder auf Gmünder Grund und eines auf Heubacher Boden errichtet werden könnte.

Aspekte der Genehmigung und Bürgerbeteiligung

Die Genehmigung des Windparks in Beuren wird nicht nur von der Windkraft selbst abhängen, sondern auch vom Vorliegen aller notwendigen Gutachten, die Aspekte wie Landschaftsbild und Artenschutz berücksichtigen müssen. Ein verpflichtendes Undertaking: Der Abstand der Windräder zum Dorf muss mindestens 1000 Meter betragen, zudem sollen Schattenwurf und Wasserqualität kontrolliert werden. Auch Ausgleichsflächen für gerodeten Wald sind vorgesehen, und die Bodenuntersuchungen werden vor der Errichtung der Windräder durchgeführt.

In der Diskussion um Windkraft hat sich gezeigt, dass es auch positive Modelle der Bürgerbeteiligung gibt. So erhalten beispielsweise bei einem Windpark in Nordrhein-Westfalen 95 Prozent der Gewerbesteuer dortigen Kommunen, was sich als finanzieller Vorteil entpuppen kann. Zudem plant die WDR, dass Anwohner von Windkraftanlagen von vergünstigtem Strom profitieren können, was die Akzeptanz solcher Projekte erhöhen kann. Eine ähnliche Regelung könnte auch in Baden-Württemberg sinnvoll sein, da der Landesregierung daran gelegen ist, bis 2040 klimaneutral zu werden und mindestens 2% der Flächen für erneuerbare Energien bis zum 30. September 2025 auszuweisen.

Chancen durch neue Beteiligungsgesetze

Das Thema Bürgerbeteiligung ist jedoch nicht nur auf Baden-Württemberg beschränkt. In mehreren Bundesländern gibt es bereits gesetzliche Regelungen zur finanziellen Beteiligung an Windparks. Klimaschutz Kommune hebt hervor, dass diese Modelle den Gemeinden helfen, Einnahmen zu generieren. So sollen beispielsweise in Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt neue Gesetze zur Akzeptanzabgabe implementiert werden. Das Ziel dieser Abgaben ist die Förderung und Steigerung der Akzeptanz gegenüber neuen Anlagen und deren Auswirkungen auf das Ortsbild.

Eine potenzielle Möglichkeit, die Bürgerbeteiligung zu fördern, könnte in Form von Energiegenossenschaften entstehen. Die Beurener Bürger haben bereits die Option, Mitglied in der Energiegenossenschaft „Bürgerenergie Stauferland“ zu werden. Mit einem Geschäftsanteil von 200 Euro könnte eine renditestarke Mitgliedschaft vor allem für Umweltbewusste besonders attraktiv sein — angestrebte Rendite: rund 3%.

Bis zur endgültigen Entscheidung über die Vorranggebiete für Windkraft im September 2025 bleibt es spannend. Die Bürger in Beuren haben die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung der Energiewende teilzunehmen, auch wenn es derzeit noch viele Fragen zu klären gibt. Das Engagement und die Skepsis der Bürger ist aber ein wichtiger Teil des Prozesses, der nicht nur für die lokale Entwicklung sondern auch für den Erhalt der Umwelt von Bedeutung ist.

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OrtBeuren, Deutschland
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