Kampf gegen sinkende Studierendenzahlen: Aalener Hochschule unter Druck!

Die Hochschule Aalen sieht sich 2025 mit sinkenden Studierendenzahlen konfrontiert. Ursachen und mögliche Lösungen werden analysiert.
Die Hochschule Aalen sieht sich 2025 mit sinkenden Studierendenzahlen konfrontiert. Ursachen und mögliche Lösungen werden analysiert. (Symbolbild/MBW)

Kampf gegen sinkende Studierendenzahlen: Aalener Hochschule unter Druck!

Aalen, Deutschland - In der charmanten Stadt Aalen gibt es aktuell Diskussionen um die künftige Ausrichtung der Hochschule, die 2024 ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Doch hinter den Feierlichkeiten verbirgt sich ein besorgniserregender Trend: Die Einschreibezahlen sinken seit mehreren Jahren stetig. Wo einst fast 6000 Studierende auf den Gängen der Hochschule unterwegs waren, sind es im Studienjahr 2025 nur noch 4200. Diese Abnahme wird von Insiderkreisen bestätigt und macht vielen Verantwortlichen Sorgen, denn sie könnte langfristige Folgen für die finanzielle Ausstattung der Institution nach sich ziehen, wie die Schwäbische Post berichtet.

Die aktuellen Einschreibezahlen zeigen einen drastischen Rückgang, und es bleibt zu hoffen, dass sich der Trend bis 2030 umkehrt, wie Rektor Dr. Harald Riegel prognostiziert. „Die gesunkenen Zahlen betreffen die Hochschulfinanzierung“, so Riegel, „denn die Berechnungen basieren auf 5778 Studierenden von 2019/2020.“ Dies bedeutet, dass die Hochschule Ausgleichsleistungen zahlen muss. Trotz alledem zeigt sich das wissenschaftliche Personal motiviert, und es wird bereits an Einsparmöglichkeiten gearbeitet, ohne die Qualität der Lehre zu gefährden.

Vielfalt der Ursachen

Dr. Riegel führt „multidimensionale Gründe“ für den Rückgang der Studierendenzahlen an. Ein wesentlicher Punkt ist das nachlassende Interesse an MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), was in einer Hochschule mit stark technischer Ausrichtung ein Problem darstellen könnte. Gerade in den Bereichen Maschinenbau gab es signifikante Rückgänge, teilweise beeinflusst durch negative Medienberichterstattung über die Branche. Laut dem Wissenschaftsrat wird es bis 2027 voraussichtlich nur stagnierende Studienanfängerzahlen geben, was maßgeschneiderte Lösungen erforderlich machen wird.

Wolfgang Wick, Vorsitzender des Wissenschaftsrats, hebt hervor, dass nicht nur ein Rückgang, sondern auch ein heterogenes Wachstum in verschiedenen Fächern und Regionen zu beobachten ist. Der Fokus der Hochschule sollte von der bloßen Einschreibung hin zur Qualität des Studiums verschoben werden. Dies ist besonders wichtig, um mehr gut ausgebildete Fachkräfte für den Arbeitsmarkt hervorzubringen – eine Notwendigkeit, die angesichts der demografischen Herausforderungen immer drängender wird.

Aktion statt Stillstand

Ein Lichtblick sind die gut nachgefragten Gesundheitsstudiengänge, die stabilere Einschreibezahlen aufweisen. „Die heutigen Studierenden sind zunehmend international orientiert“, zeigt sich Dr. Riegel optimistisch. Die Hochschule reagiert mit der Einführung neuer Studiengänge, um den aktuellen Bedürfnissen besser gerecht zu werden und zudem neue Zielgruppen wie Berufstätige und Eltern anzusprechen.

Laut dem Hochschulbildungsreport haben insbesondere MINT-Fächer gute Zukunftsaussichten, obwohl der internationale Austausch aufgrund der Covid-19-Pandemie stark zurückging. Rund die Hälfte aller internationalen Studierenden entscheidet sich für ein MINT-Studium, was die Bedeutung dieser Fächer auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht. Allerdings ist es essenziell, die Attraktivität der MINT-Studiengänge zu steigern, um den Rückgang der Studierendenzahlen langfristig zu stoppen.

Die Hochschule Aalen zeigt sich also auf dem richtigen Weg, indem sie neue Wege beschreitet und ihrer Verantwortung in der Hochschulbildung gerecht wird. Zukünftig wird es darauf ankommen, die Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv anzugehen, um die Hochschule zukunftsfähig zu halten und den Studierenden eine hohe Ausbildungsqualität zu bieten.

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OrtAalen, Deutschland
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