Rechtsextreme Hetze gegen CSD: Stuttgart und Pforzheim in Alarmbereitschaft!

Rechtsextreme Hetze gegen CSD: Stuttgart und Pforzheim in Alarmbereitschaft!
Pforzheim, Deutschland - Ein aufgeladenes Klima herrscht derzeit in Baden-Württemberg, besonders rund um die geplanten Christopher Street Day (CSD)-Veranstaltungen. Der Instagram-Account „stuttgart_revolte_2“, der laut Esslinger Zeitung mit rechtsextremen Inhalten und einem Profilbild, das dem der Gruppe „Pforzheim Revolte“ ähnelt, aufgetreten ist, ruft zu Protesten gegen den CSD in Stuttgart auf. Diese Veranstaltung ist für den 26. Juli 2025 geplant, und der Account hat bereits Stimmung gegen die queere Veranstaltung gemacht.
Die rechtsextreme Gruppe „Störtrupp Süd“ hat sich mit einer Gegendemonstration beim CSD in Pforzheim, der am 14. Juni 2025 stattfinden soll, positioniert. Laut Stuttgarter Nachrichten erwarten sie etwa 150 Teilnehmende und vertreten in sozialen Netzwerken „traditionelle Werte“ und bezeichnen die frühkindliche Sexualerziehung als problematisch.
Gegendemonstrationen und lokale Reaktionen
Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch hat klargestellt, dass er für Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt steht. Er verwahrt sich gegen die rechtsextremen Ansichten und betont die weltoffene Ausrichtung der Stadt. Ein Verbot der Gegendemonstration wird nicht angestrebt, da solche Maßnahmen oft als wenig erfolgversprechend gelten.
Caleb Davis, der Veranstalter des CSD, hat hingegen mehr Vertrauen in die positive Resonanz der queeren Community und hofft auf zahlreiche Teilnehmende. Er erinnert daran, dass bereits beim ersten CSD in Pforzheim protestiert wurde und ruft dazu auf, ein starkes Zeichen für Vielfalt zu setzen.
Der rechtsextreme Kontext
Der Landesverfassungsschutz hat sowohl den Instagram-Account als auch die „Störtrupp Süd“ unter Beobachtung. Wie das Bundesamt für Verfassungsschutz in einem aktuellen Bericht feststellt, nutzen rechtsextreme Gruppierungen die LGBTQ+-Bewegung als Feindbild, um ihre rassistischen und nationalistischen Ideologien zu verbreiten. Das Thema Queerfeindlichkeit sei dabei ein „Kernthema der rechtsextremen Szene“. Der Verfassungsschutz beobachtet zudem, dass queerfeindliche Agitation im Internet zugenommen hat, insbesondere während des Pride Month und der CSD-Veranstaltungen. Dies zeigt sich auch als ein Mobilisierungsinstrument, um junge Menschen anzusprechen und für ihre Ideologie zu gewinnen.
Diese Herausforderung ist nicht neu: Im letzten Jahr gab es bundesweit zahlreiche Störaktionen gegen CSD-Veranstaltungen, und diese Strategie scheint sich zu etablieren. Die gewaltorientierten Gruppierungen und klassischen rechtsextremen Organisationen rekrutieren Teilnehmende, um ihre Botschaften in der Öffentlichkeit zu verbreiten und gegen Diversität zu mobilisieren. Umso wichtiger ist es, dass der CSD und die queere Community zusammenhalten und für ihre Rechte eintreten, um ein Zeichen gegen diese Art von Intoleranz zu setzen.
So bleibt die Lage angespannt, während sich viele auf die bevorstehenden CSD-Feierlichkeiten vorbereiten. Die queere Community in Baden-Württemberg ist entschlossen, auch in Pforzheim ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen und lässt sich nicht von rechten Parolen einschüchtern.
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Ort | Pforzheim, Deutschland |
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