Rauch aus Kanada färbt den Himmel über Baden-Württemberg milchig grau

Rauch aus Kanada färbt den Himmel über Baden-Württemberg milchig grau

Bad Schussenried, Deutschland - In Baden-Württemberg und Bayern sorgt ein milchiger Himmel für Verwirrung. Trotz der sommerlichen Temperaturen ist der Blick in die Ferne oft trüb. Aber was steckt wirklich dahinter? Laut ka-news.de sind die Waldbrände in Kanada die Schuldigen, nicht der oft gefürchtete Saharastaub. Und tatsächlich hat der Rauch aus den brennenden Wäldern in Saskatchewan und Manitoba den Atlantik überquert und macht sich nun über Mitteleuropa bemerkbar.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert, dass dieser Rauch große Wolken bildet, die mehrere hundert Kilometer groß sind. Eine derartige Rauchwolke schwebt seit Pfingstmontag über Deutschland und hat zu einer visuellen Trübung geführt. Es ist beeindruckend, dass die Waldbrände solch enorme Mengen Rußpartikel freisetzen, die schließlich mit der westlichen Wetterlage bis zu uns gelangen. Dies führt nicht nur zu einem dichten Himmel, sondern auch dazu, dass sich in großen Höhen Feuchtigkeit an diesen Rußpartikeln niederschlägt und dünne Cirruswolken entstehen.

Trüb aber attraktiv

Die Trübung der Atmosphäre sorgt leider dafür, dass die Sichtweite verringert wird. Dennoch haben Beobachter die Chance genutzt, farbenfrohe Sonnenauf- und -untergänge zu genießen, die durch die Lichtstreuung des Rauches hervorgerufen werden. Diese ästhetische Komponente macht die Sicht trotz der Wetterlage ein Stück weit entzückend, so berichtet auch 20min.ch.

Die Meteorologen von MeteoSchweiz bestätigen, dass auch in unserem Nachbarland die erhöhte Sichttrübung durch den kanadischen Rauch zu spüren ist. Besonders am Gemsstock wurde eine leichte Sichttrübung festgestellt und die Rauchteilchen befinden sich vorwiegend in höheren Luftschichten. Das wirkt sich zwar kaum auf die Luftqualität am Boden aus, jedoch kann der Himmel an manchen Tagen überwältigend milchig erscheinen.

Blick in die Zukunft

Ferner wird vom DWD berichtet, dass dieser trübe Himmel bis zum Freitag, den 13. Juni, anhalten soll. Nachfolgend wird warmer Luftstrom aus dem südlichen Atlantik erwartet, der endlich für etwas Klarheit am Himmel sorgen könnte. Doch aufgepasst: Auch wieder Saharastaub wird erwartet, der mit seinem feinen Staub ebenfalls für diesige Sicht sorgen kann. Diese Phänomene könnten aufgrund des Klimawandels häufiger auftreten und in den kommenden Jahren zur Normalität werden.

Die Kombination aus kanadischem Rauch und eventuellem Saharastaub könnte weiterhin ein Hingucker am Himmel sein, auch wenn sie die Sicht trübt. Bisher waren Waldbrände als Ursache für solch atmosphärische Phänomene eher eine Seltenheit, doch die aktuelle Situation zeigt, wie schnell sich die Dinge ändern können. Ein Blick auf die Satellitenmessungen und die beobachtbaren Veränderungen macht deutlich, dass wir gemeinsam mit der Natur auf eine spannende, wenn auch karge Zeit zusteuern.
Weitere Informationen finden Sie auch auf spiegel.de.