Milchiger Schleier über Süddeutschland: Rauch aus Kanada sorgt für Alarm!

Milchiger Schleier über Süddeutschland: Rauch aus Kanada sorgt für Alarm!
Bad Schussenried, Deutschland - In Deutschland, besonders in den südlichen Regionen, hat sich ein bemerkenswertes Wetterphänomen eingestellt: Der Himmel zeigt sich milchig getrübt und diesig. Viele Menschen fragen sich, woher dieser mysteriöse Schleier stammt. Die Antwort: Er wird nicht von Saharastaub, sondern von Rauch aus verheerenden Waldbränden in Kanada verursacht. Dieser Rauch hat seit Pfingstmontag Europa erreicht und sorgt für trübe Sichtverhältnisse im gesamten Alpenraum. Der Merkur berichtet, dass nicht nur Deutschland, sondern auch Regionen in Frankreich, der Schweiz, Österreich und Italien betroffen sind.
Die meteorologischen Experten haben schnell reagiert: Meteorologe Thore Hansen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bestätigt die Herkunft des Rauchs. Ebenso erklärt Susi Lentner von Geosphere Austria, dass die Luftmasse aus westlicher und nordwestlicher Richtung nach Europa strömt. Satellitenbilder umfassen die ausgedehnten Wolken über der Alpenregion seit Montagmorgen. Als die dichte Wolkendecke über Süddeutschland lag, waren viele überrascht, wie stark die Trübung die Sicht beeinflusste. Besonders in München zeichneten sich besorgniserregende Werte ab, die die Stadt zeitweise an die Spitze der Luftverschmutzungs-Rangliste katapultierten, sogar vor Städten wie Delhi, wie die Süddeutsche berichtet.
Erwartungen und Prognosen
Die Auswirkungen auf die Luftqualität sind momentan noch begrenzt, da der Rauch vorwiegend in höheren Luftschichten weht. Dennoch hat eine hohe Luftverschmutzung die Alarmglocken an Feinstaub-Messstationen in München läuten lassen. Meteorologe Jan Schenk klärt auf: „Schwere Waldbrände in Kanada setzen große Mengen CO2 frei, was auch langfristige Folgen für die Pflanzenphysiologie haben kann.“ Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt. Thore Hansen prognostiziert kurzfristig eine Stabilität des Rauchs im Alpenraum, während Roland Roth von der Wetterwarte Süd eine Verbesserung der Sicht ab Mittwoch erwartet.
Langfristig könnte weiterhin Rauch aus Nordamerika nach Europa gelangen, solange die Brände in Kanada andauern. Diese Brände sind kein einmaliges Naturereignis: Laut dem Deutschen Klimaportal stieg die Anzahl der Waldbrände in Nordamerika in den letzten Jahrzehnten stark an. Allein 2023 wurden 140.000 km² kanadischen Waldes durch Feuer zerstört, was 1,4 % der Fläche Kanadas entspricht – für uns Europäer ist das etwa die Fläche von Deutschland. Zudem beeinflussen diese Waldbrände langfristig auch das Klima. Das Klimaportal berichtet, dass Brandflächen über Jahrzehnte hinweg höhere Oberflächentemperaturen aufweisen können.
Ein Blick in die Zukunft
Die bisherigen Trends zeigen, dass häufigere und großflächigere Brände um 2050 erhebliche Auswirkungen auf unsere Jahresmitteltemperatur haben könnten. Dies stellt nicht nur die Umwelt vor große Herausforderungen, sondern sollte auch als Warnsignal verstanden werden. Nadelwälder, die etwa die Hälfte aller Waldgebiete weltweit ausmachen, sind besonders betroffen. Der Zustand solcher Wälder und das erneute Aufeinandertreffen von Vegetation und Feuer könnten die klimatischen Bedingungen nachhaltig beeinflussen.
Mit einem weiteren Wetterphänomen wird ab Freitag auch Saharastaub erwartet, der erneut für trübe Sicht und farbige Himmel sorgen kann. Man darf gespannt bleiben, wie sich das Wetter in den kommenden Tagen entwickeln wird – und ob wir neben dem Rauch aus Kanada auch die farbenfrohen Sonnenuntergänge wieder zu Gesicht bekommen.
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Ort | Bad Schussenried, Deutschland |
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