Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach: Vorfreude auf das große Reiter-Spektakel!

Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach: Vorfreude auf das große Reiter-Spektakel!

Bad Wurzach, Deutschland - In Bad Wurzach laufen die Vorbereitungen für das diesjährige Heilig-Blut-Fest auf Hochtouren. Am Pfingstmontag fand die traditionelle Blutreitergruppenführerversammlung im Kurhaus statt, organisiert vom Wallfahrtsausschuss. Hier wurden wichtige organisatorische Details zum Fest am zweiten Freitag im Juli geklärt. Bürgermeisterin Alexandra Scherer eröffnete die Versammlung mit einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtkirche St. Verena, geleitet von Stadtpfarrer Stefan Maier und Pater Konrad Werder. Ein musikalischer Auftakt durch die Musikkapelle Ellwangen untermalte das Ereignis, wo auch die Verdienste langjähriger Blutreiter und Musikanten gewürdigt wurden.

Wie die Bildschirmzeitung berichtet, nehmen die Vorbereitungen für den Bad Wurzacher Blutritt, die zweitgrößte Reiterprozession Mitteleuropas, immer mehr Gestalt an. Im vergangenen Jahr sorgten rund 1000 Reiter aus 65 Gruppen für einen beeindruckenden Anblick, begleitet von 25 Musikkapellen. Dieses Jahr werden sogar etwa 1100 Reiter und Tausende von Wallfahrern erwartet, die die Straßen der Stadt mit Leben füllen werden. Auch die Sicherheitsvorkehrungen werden verstärkt: Die Innenstadt wird ab 6:20 Uhr nicht mehr anfahrbar sein. Tierarzt Dr. Andreas Veeser gibt zudem Hinweise zur Pferdeversorgung und Sicherheit.

Der Ablauf des Heilig-Blut-Festes

Das Heilig-Blut-Fest wird auch heuer mit einer Lichterprozession am Sonntag, dem 7. Juli, um 21 Uhr auf dem Klosterplatz eingeleitet. Hunderte Gläubige werden an diesem feierlichen Akt teilnehmen, bei dem die Heilig-Blut-Reliquie, ein blutgetränktes Tuchstück, von der Wallfahrtskirche auf dem Gottesberg in die Stadt gebracht wird. Trotz des künftigen Aufwachens von alten Traditionen, wo Frauen traditionell auch teilnehmen, lassen sich die Wurzacher nicht unterkriegen. Der große Blutritt beginnt dann am Blutfreitag, dem 12. Juli, um 7 Uhr mit der Abholung der Reliquie in der Stadtpfarrkirche St. Verena.

Hier wird Abt Vinzenz Wohlwend die erste Abteilung der Reiter segnen, gefolgt von einem feierlichen Pontifikalamt um 10.30 Uhr auf dem Gottesberg. Die Rückkehr zum Gottesberg nach dem Prozessionsweg ist ein weiterer Höhepunkt, bei der Pater Hubertus Freyberg um 14.30 Uhr die Bergpredigt halten wird. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wird das Heilig-Blut-Fest von vielen Musikkapellen begleitet und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Für das Volk sind die gemeinsam erlebten Momente von großer Bedeutung.

Besondere Ehrungen und Traditionen

In der Versammlung wurde unter anderem die Blutreitergruppe Arnach für ihr 100-jähriges Bestehen geehrt. Zudem erhielt Josef Fischer aus Mittelbuch/Ummendorf eine Auszeichnung für 60 Jahre als Blutreiter. Der Kassier Ludwig Brechter berichtete von einer positiven Kassenlage und die Teilnehmer werden wieder für einen feierlichen und geordneten Ablauf sorgen. Ein wenig Kritik kam von Karl Ehrmann, der den Begriff „Blutfreitagsparty“ im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten hinterfragte und auf den ernsthaften Charakter des Festes hinwies.

Mit einer erwarteten Teilnehmerzahl von 5.000 Besuchern und 1.100 Reitern steht das Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach vor einem neuen, aufregenden Kapitel. Es bleibt abzuwarten, ob die Tradition, die 1928 mit etwa 350 Reitern begann, auch in diesem Jahr Menschen in ihren Bann ziehen wird. Der SWR hebt hervor, dass die Reliquie, ein Stückchen Tuch mit Jesu Blut, durch die Stadt getragen wird, was für viele Teilnehmer eine spirituelle Erneuerung darstellt.