Achtung UV-Gefahr: Wetterexperte warnt vor Gesundheitsrisiken in BW!

Achtung UV-Gefahr: Wetterexperte warnt vor Gesundheitsrisiken in BW!

Bad Schussenried, Deutschland - In Baden-Württemberg gibt es aktuell große Gesundheitswarnungen in Bezug auf UV-Strahlung. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schlägt Alarm und meldet für die Nachmittagsstunden „sehr hohe gesundheitliche Gefährdung durch UV-Strahlung“. Insbesondere in Oberschwaben, speziell an Fronleichnam, könnte die Warnstufe „sehr hoch“ erreicht werden. Die Region südlich von Stuttgart und entlang des Oberrheins ist besonders betroffen. Diese Warnungen wurden von Wetterexperte Roland Roth von der Wetterwarte Süd (WWS) in Bad Schussenried bestätigt, der anmerkt, dass hohe Ozonwerte für diese Jahreszeit allerdings nicht ungewöhnlich sind. Roth selbst hält die Warnung des DWD für „übertrieben“ und rät dazu, sich mit Sonnencreme zu schützen und direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. Die aktuelle Wetterlage wird zudem von Hoch „Yvonne“ geprägt, was eine längere Trockenperiode zur Folge hat. Die hohen Ozonwerte und die damit verbundene UV-Strahlung stehen im Kontext des sich verstärkenden Klimawandels, der in Deutschland die Verhältnisse zunehmend verändert.

Doch was bedeutet das für die Gesundheit der Bevölkerung? Der Klimawandel hat weitreichende Folgen für Mensch und Umwelt in Deutschland. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz sind nicht nur Extremwetterereignisse wie Stürme und Dürren ein Risiko, sondern auch die Veränderung der UV-Strahlungsbelastung. Diese nimmt kontinuierlich zu, was vor allem das Risiko für UV-bedingte Erkrankungen erhöht. Besonders betroffen sind Haut- und Augenkrebs, worauf auch die internationale Agentur für Krebsforschung hinweist, die UV-Strahlung als „krebserregend für den Menschen“ einstuft. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 300.000 Menschen neu an Hautkrebs.

Schutzmaßnahmen sind gefragt

Die Notwendigkeit für Anpassungsstrategien, um die UV-Belastung zu reduzieren, wird immer drängender. Maßnahmen, die sowohl auf individueller als auch auf kommunaler Ebene ergriffen werden können, sind unerlässlich. Initiativen wie die Kampagne „UV-sicher 2023“ des BfS informieren Schulen, Kitas und Vereine über sinnvolle Schutzmaßnahmen. Diese reichen von der Aufstellung von Sonnensegeln bis zur Förderung von städtischem Grün, um den direkten Einfluss der Sonnenstrahlung abzumildern.

Die Sorgen über die UV-Belastung werden besonders durch die steigenden Temperaturen und veränderten Wetterlagen verstärkt. Roth hebt hervor, dass die Luft trockener ist und Wind weht, was die Gefahren etwas mildert, jedoch wird die mögliche Ankunft schwül-warmer Mittelmeerluft gegen Ende der Woche als potenziell gefährlich angesehen.

Die Wechselwirkungen von UV-Strahlung und Klimawandel

Die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und UV-Strahlung sind komplex. Der anthropogene Abbau der Ozonschicht trägt zu einer erhöhten UV-Bestrahlungsstärke bei, auch wenn dieser Effekt in Deutschland weniger ausgeprägt ist. Zudem hat sich die Anzahl der Sonnenstunden in Deutschland seit Mitte der 1980er Jahre um rund 19 % erhöht. Dies führt dazu, dass an fast der Hälfte des Jahres in Tieflandregionen sonnenbrandwirksame UV-Bestrahlungsstärken erreicht werden, die ein sofortiges Handeln erfordern.

Laut der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse besteht ein hohes Klimarisiko, weshalb präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von UV- und hitzebedingten Erkrankungen dringend notwendig sind. Auch bei punktuellen Gewittern, die wie kürzlich in Riedlingen für starkregenreiche Tage sorgen können, fließt das Wasser oft nur oberflächlich ab, was die Bodenfeuchtigkeit nicht wirklich verbessert und die Dürresituation verschärft, während frische Nächte und trockene Luft sich positiv auf die Lebensqualität auswirken können.

In Anbetracht dieser Entwicklungen wird den Bürger:innen daher geraten, das schöne Wetter weiterhin zu genießen, dabei jedoch die Gesundheit im Blick zu behalten und präventive Maßnahmen gegen die UV-Strahlung zu ergreifen. Manchmal lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten und die Lage nüchtern zu betrachten – so behält man nicht nur einen kühlen Kopf, sondern schützt auch Gesundheit und Wohlbefinden.