Laupheimer Schule in Not: Klassensteigende Schließung droht!

Laupheim steht vor Herausforderungen: Die Kilian-von-Steiner-Schule könnte Klassen verlieren. Maßnahmen zur Standortstärkung notwendig.
Laupheim steht vor Herausforderungen: Die Kilian-von-Steiner-Schule könnte Klassen verlieren. Maßnahmen zur Standortstärkung notwendig. (Symbolbild/MBW)

Laupheimer Schule in Not: Klassensteigende Schließung droht!

Am Käppele 9, 88471 Laupheim, Deutschland - Die Kilian-von-Steiner-Schule in Laupheim steht derzeit unter Druck. Mit 550 Schülerinnen und Schülern und einer Lehrerschaft von etwa 50 ist die berufliche Schule ein wichtiger Bestandteil des Bildungssystems im Landkreis Biberach. Doch die aktuelle Lage lässt die Verantwortlichen aufhorchen: Neun von insgesamt 13 Klassen erreichen nicht die erforderliche Mindestanzahl von 16 Schülern für das kommende Schuljahr. Wenn die Klassen dreimal hintereinander unter dieser Grenze liegen, droht sogar die Schließung.

Wie die Schwäbische berichtet, hat die Kilian-von-Steiner-Schule mit einem veränderten Ausbildungsverhalten und der Konkurrenz benachbarter Berufsschulen in Biberach, Ulm und Ehingen zu kämpfen. Im kaufmännischen Sektor schneiden nur die Industriekaufleute mit 16 Anmeldungen gut ab, während andere Bildungsgänge, wie Einzelhandel und Büromanagement, negativ betroffen sind. Dies könnte dazu führen, dass diese Klassen der Gebhard-Müller-Schule in Biberach zugesprochen werden.

Standortveränderungen und mögliche Lösungen

Um die Situation zu retten, plant die Verwaltungsbehörde, den Schulbezirk Laupheim um die Gemeinden Ochsenhausen, Schemmerhofen und Gutenzell-Hürbel zu erweitern. Überlegungen, weitere Gemeinden aus dem Illertal einzubeziehen, wurden jedoch fallengelassen. Schulleiter Thomas Ohlhauser äußert sich kritisch zu diesem Vorschlag, da er die möglichen negativen Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler sowie die Ausbildungsbetriebe befürchtet.

Landrat Mario Glaser und Dezernent Holger Adler betonen den Handlungsdruck und die Notwendigkeit von Entscheidungen. Der Landkreis setzt sich für die Stärkung der Schule ein, während die Industrie- und Handelskammer Ulm Bedenken wegen der schlechten Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr äußert. Bei einer Abstimmung wurde der Vorschlag zur Sprengeländerung abgelehnt, allerdings stimmten die Anwesenden einstimmig für die Einrichtung neuer Bildungsgänge, darunter Fachlagerist und Fachkraft für Lagerlogistik, die ab dem Schuljahr 26/27 angeboten werden sollen.

Berufsbildung im Wandel

Die Herausforderungen, mit denen die Kilian-von-Steiner-Schule konfrontiert ist, spiegeln einen übergreifenden Trend wider. Laut Statista gibt es in Deutschland 3.375 berufliche Schulen mit über 2,26 Millionen Schülern. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die sinkende Zahl junger Menschen, die eine Ausbildung beginnen, sind Faktoren, die die Zukunft der beruflichen Bildung gefährden. Die duale Ausbildung, die praktische und theoretische Elemente vereint, bleibt jedoch eine zentrale Säule des deutschen Bildungssystems.

Die Geschichte der Kilian-von-Steiner-Schule reicht bis ins Jahr 1838 zurück, als sie als Sonntagsgewerbeschule für junge Handwerker gegründet wurde. Seither hat sie sich zu einer modernen Berufsschule entwickelt, die sowohl Teilzeit- als auch Vollzeitschularten anbietet. Mit einer soliden Ausstattung, darunter Kfz-Lehrwerkstätten und Labore für verschiedene Fächer, ist die Schule bereit, den Anforderungen der heutigen Berufswelt gerecht zu werden.

Die Unterstützungsmaßnahmen des Landkreises Biberach und der positiven Ansätze zur Einführung neuer Bildungsangebote verdeutlichen, dass die Verantwortlichen nicht untätig bleiben und an Lösungen arbeiten wollen. Der Erhalt und die Stärkung der Kilian-von-Steiner-Schule sind der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Berufsausbildung im Raum Laupheim.

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OrtAm Käppele 9, 88471 Laupheim, Deutschland
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