Biergeschichte hautnah: Sonderführung und Verkostung auf der Heuneburg

Biergeschichte hautnah: Sonderführung und Verkostung auf der Heuneburg
Laupheim, Deutschland - Am 19. Juni 2025 lädt die Heuneburg zu einer besonderen Sonderführung ein, die sich ganz dem Thema Bier widmet. Ab 13.30 Uhr können Interessierte in die faszinierende Welt dieses jahrtausendealten Getränks eintauchen. Die Veranstaltung ist Teil der laufenden Sonderausstellung „Bier – ein jahrtausendealtes Kultgetränk“, die bis zum 2. November ihre Pforten geöffnet hat. Hier erhalten Besucher spannende Einblicke in die Geschichte des Bieres, insbesondere in seine Bedeutung für die Kelten.
Doch was wissen wir eigentlich über die Ursprünge dieses beliebten Getränks? Erste Hinweise auf Bier reichen bis zu 10.000 Jahre zurück. Archäologische Funde belegen, dass schon in der Frühen Bronzezeit in verschiedenen Kulturen, darunter im Vorderen Orient und in China, erste Brauversuche stattfanden. Die ältesten bekannten Bierfunde in Deutschland sind Bierkrüge aus ca. 800 v. Chr. in Kulmbach, Oberfranken. Die Kelten, die in unserer Region lebten, kannten mehrere Biersorten und sind bekannt für ihre besondere Braukunst.
Archäologische Spurensuche und keltische Brautraditionen
Die Führung auf der Heuneburg umfasst eine archäologische Spurensuche, in deren Rahmen die Geschichte des Bierbrauens bei den Kelten näher beleuchtet wird. Neben Informationen über Biergöttinnen und heilige Getränke werden die verschiedenen Bierarten sowie ihre Geschmacksrichtungen vorgestellt. Also ganz nach dem Motto: „Bier ist mehr als nur ein Getränk“.
Bereits der römische Historiker Tacitus beschreibt in seinem Werk „Germania“ die Vorliebe der Germanen für Bier und hebt dessen Rolle bei festlichen Anlässen hervor. Das Bierbrauen war nicht nur eine Kunst, sondern auch Teil der sozialen Gefüge einer Gemeinschaft, wo große Mengen Bier bei feierlichen Zusammenkünften konsumiert wurden. Tatsächlich wurde Bier in Mitteleuropa vor allem aus Getreidemalz – Gerste, Weizen, Roggen oder Hafer – hergestellt.
Die braukünstlerischen Fähigkeiten der Kelten waren beeindruckend. Die Maische wurde in Kesseln mit beeindruckenden 500 Litern Fassungsvermögen unter dem Einsatz von Feuer und heißen Steinen erhitzt. Bei so viel Handwerk und Mühe ist es kein Wunder, dass dem Bier eine aufputschende Wirkung zugeschrieben wurde, die nicht nur zur Kriegsführung, sondern auch bei feierlichen Anlässen zum Einsatz kam.
Bierverkostung und mehr
Ein Highlight der Führung wird die abschließende Bierverkostung sein. Teilnehmer können sich auf die geschmackliche Vielfalt der Kelten freuen und mehr über die verschiedenen Aroma- und Geschmacksrichtungen erfahren, die nicht nur durch Gerste, sondern auch durch Kräuter wie Bilsenkraut und Sumpfporst geprägt waren. Diese Kräuter wurden in der Vergangenheit häufig zur Verbesserung von Geschmack und Haltbarkeit des Bieres verwendet – und das ist vielleicht auch der Grund, warum Bier von den Germanen und später von den Kelten als „Zaubertrank“ angesehen wurde.
Für die Teilnahme an der Führung wird ein Preis von 15 Euro für Erwachsene sowie 7,50 Euro ermäßigt erhoben. Wer sich für die Geschichte des Bieres interessiert oder einfach nur seinen Wissen durstig stillen möchte, sollte sich dieses Event nicht entgehen lassen. Schließlich ist Bier viel mehr als nur ein Getränk – es ist ein Stück kulturhistorisches Erbe, das bis in die antike Zeit zurückreicht.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Sonderausstellung empfehlen wir, die Schwäbische zu konsultieren, die spannende Einblicke in die Ereignisse rund um die Heuneburg bietet, sowie die Seite von Thomas Abel für tiefere Einblicke in die keltische Biergeschichte. Auch die Wikipediaseite zur Biergeschichte liefert fundierte Informationen für alle Bierliebhaber.
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Ort | Laupheim, Deutschland |
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