Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt: Geldmangel gefährdet Zukunft!

Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt: Geldmangel gefährdet Zukunft!

Mannheim, Deutschland - Die Neubaustrecke zwischen Mannheim und Frankfurt wird laut Tarek Al-Wazir (Grüne), dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, trotz eines zusätzlichen Sondervermögens von 500 Milliarden Euro ernsthaft gefährdet. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußert er seine Bedenken über die ausbleibende Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten durch die Bundesregierung und den neuen Bundesverkehrsminister. „Das Geld reicht nicht aus für die längst überfälligen Neubaustrecken“, so Al-Wazir, der auf interne Daten des Bundesverkehrsministeriums verweist.

Auch wenn das Projekt laut Bundesverkehrsministerium kurz vor dem Abschluss der Planung steht und ein Neubau ab 2027 beginnen könnte, sieht die aktuelle Haushaltsplanung weniger Mittel für Aus- und Neubau vor. Die Lücke zwischen vorläufiger Finanzplanung und tatsächlichem Bedarf beträgt stolze 300 Millionen Euro im Jahr 2027 und sogar 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2029. „Wenn wir so weitermachen, sind wir bald auf dem Holzweg“, warnt Al-Wazir.

Dringlichkeit der Neubaustrecke

Die Riedbahn, im Moment nur mit einer Sanierung ausgestattet, wird gemäß der Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums im Jahr 2040 mit einer Auslastung von 127 Prozent rechnen müssen. Diese massive Überlastung bringt mit sich, dass die Pünktlichkeit der Züge weiter gefährdet ist. Al-Wazir betont die Dringlichkeit der Neubaustrecke und die Notwendigkeit, diese in ein Gesamtsystem zu integrieren, das sowohl Sanierungen als auch Neubauten umfasst.

Der Unmut über die immer knapper werdenden Mittel in der Branche wächst. „Die Bundesregierung hat zwar ein großes Sondervermögen eingerichtet, doch die Fakten sprechen eine andere Sprache“, so eine kritische Stimme aus dem Bahnbereich. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hebt hervor, dass der „Erhalt vor Neubau“ kommt, räumt jedoch ein, dass ab 2026 auch Neubauprojekte berücksichtigt werden müssen.

Das große Ganze im Blick

Obwohl die Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim ursprünglich bereits 2007 in Betrieb genommen werden sollte, geht man nun von einer realistischen Inbetriebnahme erst nach 2030 aus. Die geplante Streckenführung wurde 2020 nach umfangreichen Studien festgelegt und soll von Zeppelinheim südlich von Frankfurt parallel zur Autobahn 5 bis kurz vor Einhausen verlaufen, wo sie in einen Tunnel mündet.

„Wir sind auf den richtigen Weg, die beiden Ballungsräume Rhein-Main und Rhein-Neckar zu verbinden“, hebt Al-Wazir hervor. Mit der neuen Strecke sollen die Fahrzeiten auf weniger als eine halbe Stunde gesenkt und etwa 100 zusätzliche Verbindungen zwischen Frankfurt und Mannheim geschaffen werden, was das Fernverkehrsangebot gleich verdoppeln würde. „Das alles ist jedoch nur machbar, wenn wir die dafür nötigen Mittel mobilisieren können“, mahnt er eindringlich.

Die Vorzeichen sind klar: Ohne die Neubaustrecke wird eine spürbare Verbesserung der Pünktlichkeit der Züge nicht in Sicht sein. „Da liegt was an“, resümiert Al-Wazir, während er einen Appell an die Bundesregierung richtet, endlich die Weichen für einen zukunftsfähigen Schienenverkehr zu stellen. Die Zeit drängt, und eine vorausschauende Planung ist der Schlüssel, um aus den Schwierigkeiten, in denen sich die Deutsche Bahn momentan befindet, herauszukommen.

Details
OrtMannheim, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)