Ex-Partner schleift Frau blutend durch Künzelsau – Polizei sucht Zeugen!

In Künzelsau entführt ein 28-Jähriger seine Ex-Partnerin und verletzt sie schwer. Polizeisuchen nach Zeugen laufen.
In Künzelsau entführt ein 28-Jähriger seine Ex-Partnerin und verletzt sie schwer. Polizeisuchen nach Zeugen laufen. (Symbolbild/MBW)

Ex-Partner schleift Frau blutend durch Künzelsau – Polizei sucht Zeugen!

Künzelsau, Deutschland - Eine dramatische Entführung und Misshandlung erschütterte am Sonntagabend die stille Stadt Künzelsau im Hohenlohekreis. Eine 39-Jährige wurde von ihrem 28-jährigen Ex-Partner brutal angegriffen und in einem skandalösen Vorfall entführt. Ein aufmerksamer Zeuge alarmierte die Polizei, als er die Frau blutend und fast nur mit einem Slip bekleidet durch die Straßen ziehen sah. Die Polizei konnte sowohl das Opfer als auch den mutmaßlichen Täter zunächst nicht finden, was zu einem angeordneten Einsatz von Spürhunden führte, um nach den beiden zu suchen.

Am Montagnacht gab es dann einen Durchbruch: Ein blutiges Paar Schuhe der Frau wurde in einem Mehrfamilienhaus entdeckt, jedoch blieb die 39-Jährige zu diesem Zeitpunkt weiterhin verschwunden. Erst am frühen Dienstagmorgen konnte sich die Frau in einem Wohnhaus befreien und um Hilfe bitten. Daraufhin alarmierte sie die Polizei, die den Verdächtigen kurz darauf in einer Gartenhütte festnahm. Er war in der Hütte eingeschlafen, während die Frau medizinisch versorgt wurde und nun im Krankenhaus liegt. Ihre Verletzungen mussten gerichtsmedizinisch begutachtet werden. Der 28-Jährige, der bereits wegen früherer Gewaltdelikte verurteilt war, wird nun auch in diesem Fall zur Verantwortung gezogen. Ein neuer Haftbefehl steht noch aus.

Kontext der Gewalttaten

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland ein weit verbreitetes und besorgniserregendes Problem. Oft sind solche Übergriffe im persönlichen oder familiären Umfeld zu finden. Laut Statista waren im Jahr 2023 rund 181.000 der etwa 256.000 Opfer von häuslicher Gewalt weiblich. Unter den Opfern von Partnerschaftsgewalt können etwa 133.000 Frauen gezählt werden. Dies bedeutet, dass nahezu 80 % der Betroffenen in diesen Fällen Frauen sind. Häusliche Gewalt umfasst sowohl physische als auch psychische Übergriffe und wird oft aufgrund von Scham oder Schuldvorwürfen nicht gemeldet. An dieser Stelle erinnert der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der jedes Jahr am 25. November begangen wird, an die Wichtigkeit, dieses Thema immer wieder öffentlich zu thematisieren und für Hilfe zu werben.

Die sich zuspitzende Situation in Künzelsau ist nicht nur ein Einzelfall, sondern ein Zeichen für ein größeres gesellschaftliches Problem. Gewalt gegen Frauen, vor allem in Form von Partnerschaftsgewalt, ist ein ernstzunehmendes Thema, das nicht ignoriert werden darf. Zeugen des Vorfalls am Sonntagabend sind dringend gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Heilbronn zu melden. Die Aufklärung solcher Tragödien ist essenziell, um Prävention zu betreiben und betroffenen Frauen die Unterstützung zu geben, die sie dringend brauchen.

Für betroffene Frauen stehen zahlreiche Hilfsangebote zur Verfügung, darunter das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 116 016, das 2023 rund 86.700 Kontaktaufnahmen verzeichnete. Dennoch bleibt der Platz in Frauenhäusern oft ein großes Problem, was dazu führt, dass viele Frauen in akuten Gefahrensituationen abgewiesen werden müssen.

Zusammenfassend zeigt dieser Fall einmal mehr, wie wichtig es ist, über Gewalt gegen Frauen aufzuklären und zu handeln. Nur so kann das Bewusstsein in der Gesellschaft geschärft werden und einer weiteren Eskalation der Gewalt entgegengewirkt werden.

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OrtKünzelsau, Deutschland
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