Hochschule Esslingen: 1,6 Millionen Euro fragwürdige Zahlungen im Fokus!

Ermittlungen gegen die Hochschule Esslingen dauern an: 1,6 Millionen Euro unrechtmäßige Zahlungen an Professoren seit 2008.
Ermittlungen gegen die Hochschule Esslingen dauern an: 1,6 Millionen Euro unrechtmäßige Zahlungen an Professoren seit 2008. (Symbolbild/MBW)

Hochschule Esslingen: 1,6 Millionen Euro fragwürdige Zahlungen im Fokus!

Esslingen, Deutschland - Die Situation an der Hochschule Esslingen ist nach wie vor angespannt, denn die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart ziehen sich in die Länge. Bereits seit drei Jahren beschäftigen sich die Strafverfolger mit den Vorgängen rund um die unrechtmäßig ausbezahlten Leistungsbezüge an 52 Professoren. So hatte die Hochschule unter der Leitung von Rektor Bernhard Schwarz im Jahr 2008 Gelder in Höhe von etwa 1,6 Millionen Euro ohne ausreichende Prüfung ausgezahlt. Die Brisanz dieser Angelegenheit wurde der Hochschule erst im Oktober 2021 bewusst, als erste Hinweise auf die fehlerhaften Zahlungen laut wurden. Im Januar 2022 schließlich wurde der Verdacht öffentlich gemacht, was die Ermittlungen ins Rollen brachte.

Rektor Christof Wolfmaier äußerte sich nun dazu und erklärte, dass die interne Aufarbeitung des Falls bereits abgeschlossen sei. Eine Evaluation ergab, dass die Professoren die ausbezahlten Gelder rechtmäßig erhalten hätten und die Zahlungen eine Überprüfung bestanden haben. „Ich glaube nicht an böse Absicht des damaligen Führungspersonals“, so Wolfmaier. Trotz dieser Entlastung bleibt die strafrechtliche Beurteilung der Vorfälle noch aus, und die Hochschule fragt regelmäßig den aktuellen Stand der Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft ab, wie Esslinger Zeitung berichtet.

Ein weiteres Kapitel in diesem Skandal ist die Feststellung, dass die Hochschule Esslingen die fehlerhaften Zahlungen nicht nur eingeräumt hat, sondern diese auch nachträglich legitimierte. Laut Stuttgarter Nachrichten gab es in den letzten Monaten eine besoldungsrechtliche Aufarbeitung unter Begleitung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Stuttgart. Die Professoren müssen demnach keine Rückzahlungen leisten, was die Situation für alle Beteiligten etwas entspannen könnte.

Rechtsrahmen und Auswirkungen

In einem weiterführenden Kontext und allgemeiner Betrachtung des Hochschulrechts zeigt sich, dass das Hochschulrahmengesetz (HRG) gewisse Vorschriften und Regelungen für derartige Fälle vorsieht. Diese Rechtsvorschriften stammen aus einer Zeit, in der die Rahmengesetzgebungskompetenz des Bundes durch die Föderalismusreform weitestgehend abgeschafft wurde. Nähere Informationen über die rechtlichen Grundlagen findet man auf den Seiten des Bildungsservers. Trotz aller Komplexität haben die Entwicklungen an der Hochschule Esslingen die Diskussion um die Finanzierung und die rechtlichen Rahmenbedingungen für Hochschulen neu entfacht.

So bleibt das Geschehen an der Hochschule Esslingen weiterhin in der öffentlichen Diskussion. Während die internen Aufarbeitungen positiv verlaufen sind, sind die außenstehenden Faktoren wie die laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und die rechtlichen Vorgaben des Hochschulrechts entscheidend dafür, wie die Situation für alle Beteiligten letztlich ausgeht. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, ob dieser Fall in der Hochschullandschaft in Baden-Württemberg langfristige Folgen hat.

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OrtEsslingen, Deutschland
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