US-Konzern GGB schließt Werk in Heilbronn: 65 Jobs in Gefahr!

US-Konzern GGB schließt Werk in Heilbronn: 65 Jobs in Gefahr!
Heilbronn, Deutschland - In der Region Heilbronn sorgt die Ankündigung des US-Konzerns GGB für Aufregung und Besorgnis. Der Hersteller von Gleitlagern für die Automobilindustrie und Medizintechnik plant, die Produktion und Logistik an seinem einzigen Standort in Deutschland, Heilbronn, zu schließen. Dies wurde der Belegschaft am 14. Mai mitgeteilt, und bringt bittere Nachrichten für viele Mitarbeiter mit sich. Konkret verlieren 65 der insgesamt 115 Beschäftigten ihren Job, während der Vertrieb für den deutschen Markt in Heilbronn erhalten bleibt. Merkur berichtet, dass die Produktionsverlagerung in Billiglohnländer und die Logistikverlagerung nach Frankreich geplant sind.
Der Standort Heilbronn, der seit 1991 besteht und erst 2022 sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feierte, steht nicht alleine da. Im Raum Heilbronn gab es in letzter Zeit bereits weitere bedrückende Meldungen. Ein Elektro-Fahrzeugbauer meldete Insolvenz an, und auch eine Thyssenkrupp-Tochter hat kürzlich einen massiven Stellenabbau angekündigt. Die IG Metall berichtet von einer soliden wirtschaftlichen Situation im Werk Heilbronn und plant, gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. Ein Unternehmenssprecher von GGB spricht jedoch von der Notwendigkeit, die Abläufe zu rationalisieren, was die Gemüter weiter erhitzt.
Hohe Kosten und Herausforderungen
In der Begründung für die Schließung bleibt GGB vage. Hohe Standortkosten, explodierende Energiepreise und die Bürokratie in Deutschland werden als Herausforderungen genannt. Dies wirft Fragen auf, zumal die IG Metall keinerlei offizielle Gründe für die Schließung erkennen kann. Gewerkschaftssekretär Niklas Anner äußert Zweifel an den Absichten des Mutterkonzerns Timken und sieht die Entwicklungen als Teil eines größeren Problems in der Region und der deutschen Industrie im Allgemeinen.
Die Region Heilbronn wird zunehmend als Beispiel für den Niedergang der deutschen Industrie wahrgenommen. Politische Rahmenbedingungen, die als unattraktiv für Produktionsunternehmen gelten, und die wachsende Konkurrenz aus dem Ausland – insbesondere aus China und den USA – erschweren die Situation weiter. Kettner hebt hervor, dass zahlreiche Unternehmen in der Region bereits Stellenabbau oder Insolvenz angekündigt haben.
Ein Blick auf den Arbeitsmarkt
Obwohl der Arbeitsmarkt in Deutschland insgesamt stabil erscheint, zeigen sich in vielen Branchen negative Entwicklungen. Ein Bericht von Tagesschau weist auf eine Strukturkrise in der verarbeitenden Industrie hin, die auch Heilbronn betrifft. Insbesondere die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie verzeichnet gravierende Rückgänge, während andere Sektoren auf der Suche nach Fachkräften sind.
Diese missliche Lage wird durch hohe Energiekosten, steigende Bürokratie und die Notwendigkeit eines Sparprogramms bei Unternehmen wie ZF verstärkt. Hier stehen bis 2028 insgesamt 14.000 Stellen auf der Kippe, während die deutsche Autoindustrie weiterhin unter Druck gerät, da die Produktion unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegt.
Die IG Metall und die Beschäftigten in Heilbronn sind wütend und bereit zu kämpfen, auch wenn die Aussichten auf Erfolg dürftig erscheinen. Es bleibt abzuwarten, welche politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen ergriffen werden, um diesen Strukturwandel zu bewältigen.
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Ort | Heilbronn, Deutschland |
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