Junge Tiger Tujuh und Marwar verlassen den Zoo Heidelberg!

Tigerkater Tujuh und Tigerin Marwar verlassen den Zoo Heidelberg im Rahmen des europäischen Erhaltungszuchtprogramms.
Tigerkater Tujuh und Tigerin Marwar verlassen den Zoo Heidelberg im Rahmen des europäischen Erhaltungszuchtprogramms. (Symbolbild/MBW)

Junge Tiger Tujuh und Marwar verlassen den Zoo Heidelberg!

Heidelberg, Deutschland - Die Schwebebahn aus Heidelberg hat in den letzten Tagen für Aufregung gesorgt – und zwar nicht nur durch den malerischen Blick auf die Stadt, sondern vor allem durch die Ausflüge der kleinen Tiger. Der Zoo Heidelberg verzeichnet einen weiteren bedeutenden Schritt im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für die Sumatra-Tiger. Tigerkater Tujuh und Tigerin Marwar verlassen ihre Geburtsgruppe und suchen neue Heimat.

Kurz nach ihrem zweiten Geburtstag hat Tujuh bereits seine Reise in den Zoo eines englischen Kollegen angetreten, während seine Schwester Marwar, die Anfang Juni in einen Zoo nach Dänemark zieht, noch die letzten Tage im heimischen Zoo genießen kann. Diese Entscheidungen über die neuen Standorte treffen die Zooleitungen in enger Abstimmung – im Falle dieser beiden Tiger geschah dies bereits vor rund einem Jahr. Weik Medien berichtet, dass solche Umzüge Teil eines größeren Artenschutzprogramms sind, das den Fortbestand dieser majestätischen Tiere sichern soll.

Nachwuchs bei den Sumatra-Tigern

Aber nicht nur die beiden Ausreißer sorgen für Freude im Zoo. Am 10. August 2023 brachte Tigerin Karis im Zoo Heidelberg drei Jungtiere zur Welt – ein Ereignis, das die Herzen aller Tierfreunde höher schlagen lässt. Leider musste eines der kleinen Tigerbabys das Leben lassen, doch die beiden anderen sind putzmunter und werden intensiv von ihrer Mutter betreut. Karis kümmerte sich in den ersten Wochen rührend um ihre Kleinen, die noch blind und stark auf die Nähe ihrer Mutter angewiesen sind. Der Zoo Heidelberg hält durch Kameras Einblick in das Geschehen, um die Familie nicht unnötig zu stören.

Das gesamte Team hat mit Karis und ihren Jungen viel Mühe, um sicherzustellen, dass alle gesund aufwachsen. Während die lebenden Jungtiere noch in der Wurfbox bleiben müssen, ist der Vater Tebo, der vom Rest der Familie getrennt ist, durch ein Schmusegitter in Kontakt mit seiner Partnerin und den Kleinen. Das Zuchtpaar wurde übrigens als genetisch ideales Duo ausgewählt, um so zur Erhaltung der Art beizutragen.

Der Schutz der Sumatra-Tiger

Diese Bemühungen sind umso wichtiger, als die Sumatra-Tiger stark vom Aussterben bedroht sind. Auf der indonesischen Insel Sumatra sind nur noch einige Hundert Tiere in freier Wildbahn anzutreffen, dank wilderer Praktiken und dem Verlust von Lebensräumen durch Wirtschaftswachstum und Naturzerstörung. Freunde Hauptstadtzoos hat aufgezeigt, dass die illegale Tigerjagd immer noch ein lukratives Geschäft mit einem jährlichen Umsatz von über 25 Millionen US-Dollar darstellt. Die Nachfrage nach Tigerteilen in der asiatischen Medizin bleibt zwar auf einem selteneren Niveau, doch die Ursachen für die Bedrohungen der Tigerpopulation sind nach wie vor alarmierend: Waldbesitze für Palmölplantagen stellen eine ernsthafte Gefahr für den Lebensraum dieser majestätischen Tiere dar.

So ist das Schicksal der Sumatra-Tiger auch ein Weckruf für den Naturschutz. Mit jedem Umzug und jedem geretteten Tier setzen die Zoos ein Statement dafür, dass man sich um die bedrohten Arten kümmern muss – lokal wie global. Tigerkater Tujuh und Tigerin Marwar tragen nun dazu bei, das Überleben ihrer Art auch in anderen Regionen zu sichern, und sie bleiben in der Erinnerung der Besucher des Heidelberger Zoos lebendig.

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OrtHeidelberg, Deutschland
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