Villingen-Schwenningen

Rössle in Schwenningen: Neue Pläne für die „Dead Mall“ stehen an!

Das ehemalige Einkaufszentrum Rössle in Schwenningen steht erneut im Fokus der städtischen Entwicklung. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat einen einstimmigen Beschluss gefasst, um neue Maßnahmen zu ergreifen. Einigkeit besteht darin, dass das Rössle nicht wieder als Einkaufszentrum genutzt werden soll. Stattdessen zeichnen sich alternative Nutzungskonzepte ab.

Seit seiner Schließung im Jahr 2003 wird das Rössle oft als „Dead Mall“ bezeichnet. Die dargestellten Bilder in einem Werbevideo, das Oberbürgermeister Jürgen Roth auf der städtischen Facebookseite veröffentlichte, zeigten verlassene Flächen und vertrocknete Palmen. Obwohl das Video 44.000 Aufrufe erreichte, blieb der erhoffte positive Effekt aus. Roth stellte den Bürgern die Frage, wann sie zuletzt einen Fuß in das Einkaufszentrum gesetzt hatten. Tatsächlich waren kurz nach der Eröffnung im Jahr 2000 fast alle Mieter verloren gegangen.

Neue Pläne für das Rössle

Oberbürgermeister Roth kündigte in der Folge neue Pläne für die Innenstadt an. Villingen-Schwenningen ist Teil des Städtebauförderungsprogramms „Lebendige Innenstadt“ des Landes Baden-Württemberg, dessen Ziel es ist, neue Impulse zu setzen und lebendige Orte zu schaffen. Das Rössle gehört zum Sanierungsgebiet „Innenstadt Schwenningen“ und die Stadt sieht sich in der Pflicht, aktiv zu werden. Viele Einzelhändler scheuen sich, das Rössle wiederzubeleben, und auch frühere Pläne eines Investors, das Areal zu einem Handelszentrum auszubauen, wurden verworfen.

In den Überlegungen der Stadt stehen nun verschiedene neue Nutzungen im Mittelpunkt. Dazu zählen eine Stadtbibliothek, eine Volkshochschule und mehrere Kindertagesstätten (KiTas). Außerdem wäre die Ansiedlung städtischer Behörden, wie Baurechtsamt, Liegenschaftsamt und Stadtplanungsamt, denkbar. Sollte die Legalisierung von Cannabis nicht rückgängig gemacht werden, könnte das Areal zudem für Indoor-Anbau von Cannabis Social Clubs genutzt werden, was der Stadt zusätzlich Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten bieten würde.

Langfristige Perspektive und Herausforderungen

Um die Entwicklung des Rössle abzusichern, hat die Stadt die Option, das Gebäude vom Investor zu erwerben. Viele der geplanten Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, der nicht nur das Rössle betrifft, sondern auch die angrenzenden Flächen. Geplant ist unter anderem der Bau von Wohnungen für Studenten hinter dem Komplex. Zudem wird der Verkaufsprozess für Anwesen in der Bürkstraße und Metzgergasse vorbereitet.

Die Frage über den zeitlichen Rahmen der Umsetzung bleibt bislang offen. Die Sanierungsmaßnahme soll jedoch bis zum 1. August 2038 abgeschlossen sein. Diese Eckdaten und die geplanten neuen Nutzungskonzepte stehen im Spannungsfeld der dynamischen Veränderungen, denen sich gerade Innenstädte gegenübersahen. Laut einem Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ist der Bestand an Warenhäusern seit 1994 um ein Viertel reduziert worden, wobei langfristige Leerstände die Attraktivität der Innenstädte negativ beeinflussen.

Die Urbanisierung und der Wandel im Einzelhandel erfordern kreative Lösungsansätze. Erfolgreiche Umnutzungsprojekte könnten nicht nur zur Belebung der Innenstädte beitragen, sondern auch neue Zielgruppen ansprechen. Besonders wichtig sind dabei sorgfältige Analysen der örtlichen Gegebenheiten, abgestimmte Konzepte und die Flexibilität aller Beteiligten.

Angesichts der Herausforderungen, vor denen das Rössle und ähnliche Grundstücke stehen, könnte die Entstehung eines multifunktionalen Zentrums in der Innenstadt Villingen-Schwenningens der Schlüssel zur nachhaltigen Urbanisierung sein. Während die Umsetzung noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Pläne vielversprechend und könnten zur Wiederbelebung des einstigen Einkaufszentrums beitragen.

Für weitere Informationen siehe die Berichte von Südkurier, Schwarzwaelder Bote und BBSR.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
suedkurier.de
Weitere Infos
schwarzwaelder-bote.de
Mehr dazu
bbsr.bund.de

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