In der Gemeinde Altbach im Kreis Esslingen tritt ab dem 1. Februar 2025 eine erweiterte Leinenpflicht für Hunde in Kraft. Diese Entscheidung wurde in einer Abstimmung des Gemeinderates gefasst, die mit 9:8 Stimmen und einer Enthaltung knapp ausfiel. Neben den innerörtlichen Bereichen und den Zonen rund um den Waldkindergarten gilt die Leinenpflicht auch auf mehreren Feldwegen nördlich und östlich der Gemeinde. Der gemeindliche Vollzugsdienst wird die Einhaltung dieser Vorschrift überwachen, um Vorfälle zu vermeiden, die in der Vergangenheit auftraten.
Im vergangenen Jahr gab es mehrere Vorfälle, bei denen Rehe durch frei herumlaufende Hunde getötet wurden. Zudem fanden zwei Hundeattacken statt, bei denen Frauen innerhalb der bereits bestehenden Leinenpflicht verletzt wurden. Diese Vorkommnisse verdeutlichen die Notwendigkeit von strikteren Hygiene- und Verhaltensregeln für Hunde in bewohnten Gebieten. Der Leinenzwang soll dazu beitragen, solche Vorfälle zu verhindern und die öffentliche Sicherheit zu erhöhen.
Statistiken zu Hundebissen in Deutschland
Die Problematik von Hundebissen wird durch aktuelle Statistiken untermauert. Laut einer Studie auf hundundhaustier.de gab es im Jahr 2022 weltweit nahezu 100 Millionen Vorfälle mit Hundebissen. In Deutschland wurden jährlich zwischen 30.000 und 50.000 Bissverletzungen dokumentiert, wobei Hunde für etwa 70% dieser Berichte verantwortlich sind. Dies bedeutet, dass jährlich ca. 28.000 Bissverletzungen durch Hunde in Deutschland auftreten.
Die gefährlichsten Hunderassen sind dabei laut einer 13-jährigen Studie besonders besorgniserregend. Der Pitbull führt die Liste der Hunderassen an, die für Bissvorfälle verantwortlich sind – mit über 65%. Es folgen Rottweiler mit 10,4% und Deutsche Schäferhunde mit 4,6%. Diese Zahlen zeigen, dass die Leinenpflicht nicht nur für die Sicherheit der Menschen, sondern auch für die Tiere selbst von großer Bedeutung ist.
Verantwortung der Hundebesitzer
Die Anzahl der Hundebissvorfälle lässt sich nicht nur auf die Rassen zurückführen. Faktoren wie das Verhalten und die Sozialisierung der Hunde spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Männliche und nicht kastrierte Hunde sind überproportional häufig in Bissvorfälle verwickelt, insbesondere wenn sie angekettet oder nicht ausreichend beaufsichtigt sind. Der Konsens über die Sicherheit im Umgang mit Hunden ruft nach verantwortungsvollen Hundebesitzern und klaren Regelungen.
In Deutschland gibt es keine zentrale Meldepflicht für Bissverletzungen, was die Erstellung einer umfassenden Statistik erschwert. Dennoch zeigen lokale Erhebungen, dass zwei Drittel der Opfer von Hundebissen Jugendliche sind, wobei ein bedeutender Anteil der Schäden an Kindern unter sechs Jahren festzustellen ist. Ein Drittel aller Vorfälle passiert beim Spazierengehen mit dem Hund, was die Notwendigkeit von kontrollierten Freilaufzonen unterstreicht.
Der Umgang mit Hunden, insbesondere in belebten oder sensiblen Bereichen, erfordert ständige Aufmerksamkeit. Die neuen Regelungen in Altbach könnten als Vorbild für andere Gemeinden in Baden-Württemberg dienen, die ebenfalls über die Sicherheit im Zusammenleben von Mensch und Tier nachdenken müssen. Weitere Informationen zur Leinenpflicht und Hundehaltung können auf verbraucherschutzforum.berlin nachgelesen werden.
In der Bonneville unterstreicht die Situation in Stuttgart, wo eine verschärfte Leinenpflicht bereits in das Leben der Hundebesitzer integriert wurde. Hier gelten strikte Regeln für öffentliche Anlagen und Fußgängerzonen. In diesem Kontext wird die Implementierung der Leinenpflicht in Altbach von vielen als Schritt in die richtige Richtung angesehen.
