
Am 4. Februar 2025 kamen etwa 50 Kinder zur Zehntscheuer im Riet, um sich auf die bevorstehende Fasnet vorzubereiten. Narrosomebeauftragter Manuel Rausevic begrüßte die Kinder, die als Jungnarros bezeichnet werden. Die Gruppe zog zu festlichen Klängen durch das Riet sowie die Niedere Straße bis zum Narrobrunnen und beschleunigte damit die Vorfreude auf die Fasnet.
Traditionell beginnt die Fasnet am Dreikönigstag, der in diesem Jahr am 6. Januar gefeiert wurde. An diesem Tag werden in vielen Regionen die Narrenutensilien, inklusive der Schemen – den typischen Masken der schwäbisch-alemannischen Fasnet, die meist aus Lindenholz geschnitzt sind – abgestaubt. Hierbei handelt es sich um eine wichtige Zusammenkunft, bei der die Vorbereitungen für die Narrenzeit offiziell beginnen, die bis zur Nacht des Aschermittwochs andauert.
Tradition und Gemeinschaft
Die Fasnet umfasst eine Vielzahl von Figuren, die von traditionellen Narren bis zu modernen Hexen reichen. Anders als im Karneval, wo Kostümierungen variieren, tragen die Narren jedes Jahr dasselbe ‚Häs‘, was zur Stärkung der Gemeinschaft beiträgt. Anonymität ist ein zentrales Element des Brauchs, da die Teilnehmer bekannte Gesichter unerkannt mit kleinen Witzen aufziehen, auch bekannt als ’strählen‘. Diese Tradition fördert die Verbundenheit und den Spaß unter den Teilnehmern.
Die Narrozunft hat bereits zahlreiche Veranstaltungen organisiert, darunter Strählkurse und einen Mäschgerle- sowie Narroabend am 20. Februar. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, das Ankleiden eines Narros oder Morbili vorzuführen. Dabei werden auch die berühmten Narrokrägen in den Kragenmacherkunstwerken hergestellt. Diese werden nach dem Waschen und Stärken zusammengefaltet und genäht, um ein perfektes Finish zu gewährleisten.
Kulturelles Erbe der Fasnet
Die schwäbisch-alemannische Fasnet wurde im Dezember 2014 offiziell in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Diese Anerkennung unterstreicht die kulturelle Bedeutung des Brauchs, der bis ins Spätmittelalter zurückreicht. Die Fastnacht bietet nicht nur eine bunte Feier, sondern steht auch für ein gemeinschaftliches Erlebnis, in dem die Ordnungen des Alltags durch Lärm und Feierlichkeiten außer Kraft gesetzt werden.
Die Höhepunkte der Fasnet sind der Fastnachtsmontag und -dienstag, die mit spektakulären Umzügen gefeiert werden. Die Inszenierung der Fastnacht betrachtet man als Ausdruck eines gemeinschaftlichen Gedächtnisses, das durch Rügen, Heischen und Verschwenden alte Traditionen fortlebt. Jährlich zieht die Fasnet tausende Menschen aus aller Welt an und ist ein wichtiges Element lokaler, regionaler und gesamteuropäischer Identität.
Ob Jung oder Alt, die Ankunft der Fasnet bringt Freude und eine Zeit der unbeschwerten Feierlichkeiten mit sich, während gleichzeitig die kulturellen Wurzeln und Bräuche der Region gestärkt werden. Mit dem Anstieg der Vorfreude auf die bevorstehenden Festlichkeiten in Villingen-Schwenningen ist die Gemeinschaft bereits eifrig am Werk, um sicherzustellen, dass die Fasnet 2025 ein unvergessliches Ereignis wird.
Schwarzwälder Bote berichtet, dass …
villingen-schwenningen.de erklärt, dass …
unesco.de hebt hervor, dass …