
Am 17. Februar 2025 ist die Zukunft des Wasserstoffantriebs in der Bahntechnik ungewiss. Dies zeigt sich besonders am Projekt der Deutschen Bahn AG und Siemens, das im November 2020 gestartet wurde. Geplant war ein Modellversuch, der den Einsatz von Wasserstoffzügen zwischen Tübingen und Pforzheim vorantreiben sollte. Dieses Vorhaben hatte große Hoffnungen geweckt, jedoch hat sich das Projekt erheblich verzögert, und bislang fanden keine Testfahrten im Nagoldtal statt. Laut PZ News hat sich das Land Baden-Württemberg mittlerweile von der Idee, Wasserstoffantriebe für die Schienenfahrt zu nutzen, abgewandt, da das Verkehrsministerium diese Technik nicht für serienreif hält.
Die ursprünglich für 2023 angekündigten Testfahrten sind ebenso ausgeblieben wie die in Aussicht gestellten Passagierfahrten für 2024. Dies stellt die Frage in den Raum, ob Wasserstoffzüge tatsächlich die erwartete Lösung für den Dieselausstieg im regionalen Verkehr darstellen können.
Technologische Herausforderungen und Visionen
Der Antriebstechnologiewandel betrifft nicht nur die Straße, sondern auch die Bahn. Während elektrische Triebwagen immer mehr im Einsatz sind, fahren immer noch zahlreiche Dieselzüge. Die Deutsche Bahn hat ein neues Wasserstoff-Konzept vorgestellt, das die Einführung des Mireo Plus H Wasserstoffzugs zum Ziel hat. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit Siemens Mobility entwickelt und soll die CO₂-Emissionen im Regionalverkehr drastisch reduzieren, indem er Dieseltriebzüge ersetzt, wie Auto Motor und Sport berichtet.
Der Mireo Plus H zeichnet sich durch eine Reichweite von bis zu 800 km pro Tankfüllung in der Zweiteilerversion und 1.000 km in der dreiteiligen Variante aus. Mit einer Antriebsleistung von 1,7 MW und einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h ist der Wasserstoffzug für den regionalen Einsatz gut gerüstet. Ein mobiles Wasserstofftankstation ermöglicht die Betankung innerhalb von 15 Minuten, was ihn vergleichbar effizient macht mit Dieseltriebzügen. DB Energie plant, den Wasserstoff in Tübingen mittels Elektrolyse unter Verwendung von Ökostrom zu produzieren.
Aktuelle Entwicklungen in der Wasserstofftechnologie
DB hat bereits erste Schritte unternommen, um Wasserstoffzüge in den regulären Betrieb zu integrieren. Die testweise Inbetriebnahme des Mireo Plus H sollte 2023 beginnen, mit dem Ziel, ab 2024 in den regulären Fahrgasteinsatz zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim überzugehen, wo eine Laufleistung von etwa 120.000 km vorgesehen ist. Die Nutzung des Wasserstoffzugs könnte jährlich rund 330 Tonnen CO₂ auf dieser Strecke einsparen.
Gleichzeitig hat die DB-Tochter „start“ bereits seit Dezember 2022 Wasserstoffzüge im Regionalverkehr in Hessen im Einsatz. Diese Züge, vom Typ Coradia iLint, arbeiten emissionsfrei und reduzieren Lärmbelastungen in der Umgebung, indem sie nahezu geräuschlos operieren. Auf nicht elektrifizierten Strecken sollen sie die Mobilität ohne fossile Brennstoffe fördern.
Der Weg zu einer nachhaltigen Schieneninfrastruktur ist steinig, aber die Entwicklungen machen deutlich, dass alternative Antriebe wie Wasserstoff eine zentrale Rolle in der künftigen Mobilität spielen könnten. Die Herausforderung bleibt jedoch, technologische Hürden zu überwinden und die Umsetzung in die Praxis zu bringen, während gleichzeitig eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung gefördert werden muss.