
Am 16. Februar 2025 hat die Bundesregierung eine umfassende Überarbeitung der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen beschlossen. Dieser Schritt bezieht sich auf eine neue Regelung, die insbesondere bei negativen Strompreisen greift. Negative Strompreise entstehen häufig an sonnen- oder windreichen Tagen, wenn ein Überangebot an erneuerbarer Energie besteht. Damit die Betreiber von Solaranlagen nicht finanziell benachteiligt werden, wird die Einspeisevergütung in solchen Zeiten komplett abgeschafft.
Die Regelung sieht zudem vor, dass private Anlagenbesitzer in Zeiten mit negativen Strompreisen aktiv ihren Strom speichern oder selbst nutzen sollten, anstatt ins Netz einzuspeisen. Laut merkur.de betrugen die Kosten für die Einspeisevergütung im Jahr 2024 rund 18 Milliarden Euro, was den Handlungsbedarf verdeutlicht.
Neues Gesetz und Fristen
Vor der anstehenden Bundestagswahl soll das neue Gesetz in Kraft treten. Am 14. Februar hat der Bundesrat über die Regelung abgestimmt. Neben der Abschaffung der Einspeisevergütung bei negativen Preisen sieht die neue Regelung auch vor, dass für Zeiträume ohne Vergütung am Ende der 20-jährigen Vergütungspflicht Rückzahlungen erfolgen müssen. Diese Rückzahlungen werden anteilig auf die Monate verteilt, was den Betreibern eine gewisse finanzielle Entlastung bieten wird.
Wie aus den aktuellen Bestimmungen hervorgeht, gibt es für ein Jahr insgesamt 3800 Volllastviertelstunden, die sich wie folgt verteilten:
Monat | Volllastviertelstunden |
---|---|
Januar | 87 |
Februar | 189 |
März | 340 |
April | 442 |
Mai | 490 |
Juni | 508 |
Juli | 498 |
August | 453 |
September | 371 |
Oktober | 231 |
November | 118 |
Dezember | 73 |
Technologische Anpassungen und Herausforderungen
Im Rahmen der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) müssen Betreiber von nicht gesteuerten Solaranlagen bis zur Installation intelligenter Messsysteme ihre Leistung begrenzen. Dies betrifft insbesondere Anlagen bis 100 kW, die maximal 60 Prozent ihrer installierten Leistung einspeisen dürfen. Diese Regelung soll helfen, die Netze zu stabilisieren und die Verkabelung effizienter zu gestalten. Eine Ausnahme bildet die verpflichtende Regelung für kleinere Balkonkraftwerke, die bis zu 2 kW Leistung haben.
Die energie-experten.org berichten, dass viele Bestandsanlagen in den kommenden Jahren nachgerüstet werden müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Ab 2024 müssen demnach auch PV-Anlagen unter 25 kW steuerbar ausgerüstet werden, falls am gleichen Netzanschluss steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen oder Ladestationen betrieben werden.
Empfehlungen für Betreiber
Für Besitzer von photovoltaischen Anlagen wird empfohlen, in Batteriespeicher zu investieren und die Nutzung des Eigenverbrauchs auszubauen, um Ertragsverluste zu minimieren. Laut regional-photovoltaik.de ist zudem der Wechsel auf Smart Meter bis Januar 2025 notwendig, um eine effiziente Nutzung des erzeugten Stroms zu gewährleisten. Diese Änderungen sind nicht nur für die Betreiber wichtig, sondern auch entscheidend für die künftige Entwicklung des Marktes und der Nachfrage nach Solarenergie.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Reform der Einspeisevergütung eine bedeutende Wendepunkt für die Photovoltaik in Deutschland darstellt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie schnell sich Betreiber auf die neuen Regelungen einstellen können und ob die Erwartungen hinsichtlich der Marktentwicklung erfüllt werden.