
Mit dem Projekt „KI-Booster“ hat die Hochschule Aalen einen bedeutenden Schritt in der digitalen Transformation der Industrie in Ostwürttemberg eingeleitet. Unter der Leitung von Professor Martin Heckmann, einem Experten für Data Science und Machine Learning, konzentriert sich das Projekt auf die Anwendung neuester Technologien der künstlichen Intelligenz. Besonders im Fokus stehen dabei die innovativen Transformer-Modelle, die in der Verarbeitung von Fertigungsdaten eingesetzt werden sollen.
Das Hauptziel des „KI-Booster“-Projekts ist es, Unternehmen der Region bei der Anpassung an die digitalen Herausforderungen der heutigen Zeit zu unterstützen. Es wird auf eine Projektlaufzeit von vier Jahren und eine Finanzierung von 2,7 Millionen Euro durch die Carl-Zeiss-Stiftung gesetzt. In diesem Rahmen sollen auch sieben Stellen im Promotionskolleg geschaffen werden, um wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und zu qualifizieren.
Innovative Ansätze in der Fertigungsdatenverarbeitung
Im Zentrum des Projekts steht die Analyse und Verarbeitung von Fertigungsprozessdaten, insbesondere in Zukunftsbranchen wie der Batterieproduktion und der additiven Fertigung. Dabei werden die Ergebnisse in enger Zusammenarbeit mit einem Netzwerk aus Industrie- und Forschungspartnern entwickelt, um sicherzustellen, dass sie den praktischen Anforderungen der Unternehmen gerecht werden. Die Expertise von sechs Arbeitsgruppen der Hochschule Aalen wird in diesem Rahmen vereint.
Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die Entwicklung innovativer KI-Methoden, die physikalisches Wissen integrieren. Ziel ist es, präzise und anwendungsorientierte Vorhersagen zu treffen, auch wenn nur begrenzte Daten zur Verfügung stehen. Diese Expertise ist besonders relevant, da Transformer-Modelle, die 2017 mit dem bahnbrechenden Paper „Attention is All You Need“ eingeführt wurden, neue Maßstäbe in der Datenverarbeitung setzen. Diese Modelle nutzen Selbst-Attention-Mechanismen, um die Eingabe-Daten intelligenter zu verarbeiten, wodurch sie sich hervorragend für vielfältige Anwendungen eignen, von der natürlichen Sprachverarbeitung bis hin zur Analyse von Fertigungsdaten.
Das Promotionskolleg und seine Bedeutung
Das theoretische Wissen, das im Promotionskolleg vermittelt wird, umfasst auch technologische Fortschritte wie BERT und GPT, die die Verarbeitung natürlicher Sprache revolutioniert haben. Die Förderung von sechs Wissenschaftlern in der Durchführung ihrer Promotion zu innovativen Themen stellt sicher, dass der akademische und praktische Entwicklungsbedarf im Bereich KI optimal abgedeckt wird. Ein Postdoc wird dabei zusätzliche Unterstützung bieten.
Die Ergebnisse des „KI-Booster“-Projekts sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Geplant sind öffentliche Seminare und Veranstaltungen, um die Erkenntnisse einer breiten Zielgruppe zu präsentieren und das Wissen über die aktuellen Fortschritte in der KI zu verbreiten.
In einem breiteren Kontext trägt das Projekt auch zu den Aktivitäten der Fraunhofer-Gesellschaft bei, die sich in der Gesundheitsforschung, etwa durch intelligente Systeme in der Diagnostik und Therapie, engagiert. Diese interdisziplinären Ansätze fördern Entwicklungen, die nicht nur die Industrie, sondern auch die Gesundheitsversorgung voranbringen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der „KI-Booster“ nicht nur einen Impuls für die regionale Wirtschaft gibt. Er ist auch ein wichtiger Beitrag zur Zukunft der Künstlichen Intelligenz und der Forschung, die darauf abzielt, die Lebensqualität in verschiedenen Bereichen durch innovative technologische Lösungen zu verbessern.