Offenburg

Arbeitsmarkt Ortenau: Prognose bleibt düster trotz sinkender Arbeitslosigkeit

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Ortenau bleibt angespannt. Am 31. Januar 2025 teilten das Ortenau-Jobcenter und die Arbeitsagentur Offenburg mit, dass eine Entspannung vorerst nicht in Sicht ist. Theresia Denzer-Urschel, die Chefin der Agentur für Arbeit in Offenburg, betont die Herausforderungen, die sich bei der Vermittlung von Arbeitsuchenden ergeben. Diese Einschätzung wird von Heiko Faller, dem Sozialdezernenten des Ortenaukreises, sowie Silvia Kimpel, der Job-Center-Chefin, unterstützt. Die Prognose über die aktuelle Marktlage wurde am Dienstag veröffentlicht, und die Zahlen zeigen eine besorgniserregende Tendenz.

Zum Jahreswechsel war die Zahl der arbeitslosen Menschen im Ortenaukreis auf 10.091 gestiegen, 59 mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahr sind jedoch 736 Personen weniger arbeitslos, die Arbeitslosenquote verharrt jedoch bei stabilen 3,9 Prozent. Dies bedeutet, dass der Ortenaukreis in Baden-Württemberg den vierten Platz unter den Arbeitsagenturen belegt, während die landesweite Quote bei 4,3 Prozent liegt. Diese Informationen stammen von der Arbeitsagentur.

Aktuelle Entwicklungen im Arbeitsmarkt

Ein bedeutender Aspekt der aktuellen Situation ist der Anstieg der Arbeitsuchenden. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl um 142 und im Vorjahresvergleich sogar um 475, was einem Anstieg von 10 Prozent entspricht. Unter den 10.091 Arbeitslosen werden 4.938 von der Agentur für Arbeit betreut, während 5.153 Personen Leistungen nach dem SGB II beziehen. Diese Zahl ist zwar im Vergleich zum Vormonat um 83 gesunken, doch im Vorjahresvergleich stellt sie eine Erhöhung von 261 Personen oder 5,3 Prozent dar.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 1.239 Personen neu oder erneut arbeitslos, während 1.078 Personen ihre Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum beendet haben. Insgesamt meldeten sich im Jahr 2024 16.522 Personen arbeitslos, wobei 15.870 die Arbeitslosigkeit beendeten. Es zeigt sich ein beunruhigender Trend, der insbesondere die Verbraucher und Unternehmen in der Region beeinflusst.

Branchenspezifische Herausforderungen

Die Verteilung der Arbeitslosigkeit ist ebenfalls signifikant und weist auf branchenspezifische Herausforderungen hin. Aktuell sind 2.104 Frauen und 2.834 Männer arbeitslos. Besonders alarmierend ist die Situation für Jugendliche, da 523 unter 25 Jahren aktiv nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz suchen, wobei 253 davon ohne Berufsabschluss sind. Auch Senioren sind betroffen: 1.979 Personen über 50 Jahre waren im Dezember arbeitslos. Positiv zu vermerken ist, dass die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen, die seit 12 Monaten oder länger ohne Beschäftigung sind, leicht um 9 auf 3.240 gesunken ist.

Die Gesamtsituation wird auch durch die offenen Stellen beeinflusst. Zum Jahresende waren im Ortenaukreis 3.586 freie Arbeitsstellen unbesetzt. In den letzten vier Wochen wurden 586 neue Stellenangebote gemeldet, wobei fast ein Drittel der offenen Stellen in der Produktion und Fertigung zu finden ist. Die Nachfrage nach Hilfs- und Fachkräften in den Bereichen Verkehr, Logistik sowie Schutz und Sicherheit ist ebenfalls hoch. Insgesamt gibt es 523 offene Stellen in diesen Sektoren, gefolgt von 402 im Handel, 366 in Gesundheitsberufen und 318 im Baugewerbe.

Besondere Faktoren, die zur Anhebung der Arbeitslosenzahlen im Dezember führten, umfassen auslaufende Arbeitsverträge, Zurückhaltung bei Neueinstellungen und betriebsbedingte Entlassungen. Für Januar 2025 wird ein saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet, was die bereits angespannte Lage weiter verschärfen könnte. Die Beratungsanfragen zur Kurzarbeit haben zugenommen, was auf eine akute Anpassung der Unternehmen an die Marktsituation hinweist. Die Bundesregierung reagiert darauf, indem sie die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld auf bis zu 24 Monate verlängert.

Insgesamt wird deutlich, dass der Arbeitsmarkt in der Ortenau eine Phase der Uneinheitlichkeit durchläuft. Die genannten Statistiken und Prognosen erfordern dringende Aufmerksamkeit und gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung der Beschäftigungslage in der Region. Eine umfassende Analyse der aktuellen Entwicklungen finden Interessierte auch in den Statistiken der Arbeitsagentur.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
badische-zeitung.de
Weitere Infos
arbeitsagentur.de
Mehr dazu
statistik.arbeitsagentur.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert