
Am 17. Februar 2025 läutete Berghaupten mit dem traditionellen Fasendauftakt die närrische Zeit ein. Hunderte Narren und Besucher versammelten sich, um das Spektakel zu erleben, das durch den eindrucksvollen Feuersprung der Knerbli-Hexen geprägt war. Um 18:30 Uhr erfolgte der Sprung, bei dem die erste Knerbli-Hexe sicher auf einem Baumpodest landete. Dieses Ereignis fand im Dreieck zwischen Friedhof, Grundschule und altem Schulhaus statt.
Besonders auffällig war die Teilnahme des neu gegründeten Vereins „Rebwagen“, der mit einer kostümierten Gruppe die Veranstaltung bereicherte. Der Verein, der etwa 30 Mitglieder zählt, hat sich zum Ziel gesetzt, die Gemeinschaft und das Dorfleben in Berghaupten zu stärken. Der Rebwagen selbst stammt vom Sägewerk Mußler in Bermersbach und wurde bereits im Jahr 2024 durch ein Partyzelt und ein Grillfest während des Narrenbaumstellens bekannt.
Tradition und Musik
Bernd Zehnle wurde an diesem Abend neu als Burgvogt für das Narrendorf vorgestellt. Oberzunftmeister Tobias Armbruster führte die Vorstellung auf dem Rathausbalkon durch. Das Blasorchester Berghaupten, unter der Leitung von Ralf Breßlein, sorgte mit musikalischer Begleitung für die entsprechende Stimmung während der Veranstaltung. Zeremonienmeisterin Nadja Chour motivierte das Publikum und die Besenmannschaft zur Teilnahme an diesem farbenfrohen Fest.
Rund 20 Zünfte aus Gengenbach und Umgebung waren ebenfalls anwesend. Das diesjährige Motto der Fasent lautete „Helden der Kindheit“, was durch verschiedene Gruppierungen wie die Schlümpfe, die auf dem alten Schulhof Unwesen trieben, eindrucksvoll umgesetzt wurde. Die Tradition dieser Hexen geht auf eine alte Sage aus Berghaupten zurück, und das grüne Kopftuch der Knerbi-Hexen ist markant für das Fest.
Ein Blick in die Geschichte
Die Knerbli-Hexen blicken auf eine lange Tradition zurück, die erstmals im Jahr 1938 dokumentiert wurde, als Männer in Hexengewändern im Badischen Hof auftraten. Der Beinname „Knerbli“ stammt von den umliegenden Gemeinden, die die Berghauptener so bezeichneten. Historisch bedingt haben die Narren ihren Ursprung in den mittelalterlichen Bräuchen, verbunden mit der christlichen Fastenzeit.National Geographic berichtet, dass die Fastnacht als Symbol für eine teuflische Gegenwelt zur Fastenzeit angesehen wird, mit vielfältigen Charakteren, die Spott und gesellschaftliche Kritik üben.
Die Fasent in Berghaupten hat somit nicht nur kulturelle Wurzeln, sondern ist auch ein Ausdruck von Gemeinschaft und Lokalkolorit, angereichert durch die lebendige Teilnahme der Bevölkerung. Die Narrenchronik der Knerbli-Zunft zeigt auf, welche alten Traditionen und Begriffe auch heute noch lebendig sind und die Geschichte der Veranstaltung prägen. Mit einem klaren Bekenntnis zur Weitergabe dieser Tradition sorgt die Narrenzunft dafür, dass auch zukünftige Generationen in den Genuss des närrischen Treibens kommen.