
Der Pfaffensteigtunnel in Leinfelden-Echterdingen, auch bekannt als Gäubahntunnel, nimmt konkrete Formen an. Geplant als Verbindung zwischen der bestehenden Bahnstrecke Stuttgart–Horb und dem neuen Fern- sowie Regionalbahnhof am Flughafen Stuttgart, wird der Tunnel mit einer Länge von etwa 11 Kilometern einen zentralen Beitrag zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur leisten. Laut den Informationen von Stuttgarter Nachrichten soll der Tunnel bis zu 50 Meter tief im Untergrund verlaufen.
Die Deutsche Bahn verfolgt die Tunnelpläne mit Nachdruck und hat bereits Probebohrungen in Leinfelden durchführen lassen. Dies könnte eine Übergangsphase in das umfassendere Projekt des Gäubahn-Nordnetzes einleiten, das die Ertüchtigung der Strecken bis Böblingen beinhaltet. Dabei wird ein stabilerer Betrieb und eine kürzere Fahrzeit zwischen Böblingen und dem Flughafen angestrebt.
Technische Details und Baupläne
Der Pfaffensteigtunnel wird in zwei eingleisigen Röhren mit einem Querschnitt von 4,50 Metern angelegt, wobei die maximale Steigung und das Gefälle bei 35 ‰ liegen. Die Tunnelröhren werden dabei unter der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm verlaufen und in den Flughafentunnel Ost münden. Der Tunnel wird 2026 zu bauen beginnen, die Fertigstellung ist frühestens für Ende 2032 vorgesehen, was durch Wikipedia detailliert bestätigt wird.
Die Pläne umfassen auch eine Oberleitung der Bauart Re 200 sowie digitale Stellwerksteuerungssysteme. In der Anfangsphase soll eine Geschwindigkeit von 80 km/h, später bis zu 160 km/h möglich sein. Die Gesamtkosten des Tunnels belaufen sich auf etwa 2,7 Milliarden Euro, wobei die Finanzierung durch den Bund und Festbeträge von Partnern des Stuttgart-21-Projekts sichergestellt wird.
Ressourcennutzung und Umweltperspektiven
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der angegliederten Nutzung der Tunnelwärme. Die Stadtwerke Leinfelden-Echterdingen und die Deutsche Bahn prüfen die Möglichkeit, die im Tunnel generierte Wärme zu nutzen. Ziel dieser Initiative ist es, die Wärmeversorgung der beiden Kant-Schulen in Leinfelden zu unterstützen. Gespräche zwischen der Deutschen Bahn, dem Unternehmen Züblin und dem Stadtwerke-Chef Peter Friedrich laufen seit über einem Jahr, wie Swietelsky berichtet.
Zusätzlich stehen der Tunnel und die darin angestrebten Konzepte im Kontext von über 375 privaten Einwendungen und 41 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange. Die Genehmigungen und Planfeststellungsunterlagen sollen bis April 2024 beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden. Dies zeigt, dass die Realisierung des Projektes nicht nur ein technisches Unterfangen, sondern auch ein Prozess der öffentlichen Diskussion und der Überprüfung ist.
Insgesamt reflektiert die Entwicklung des Pfaffensteigtunnels nicht nur Fortschritte im Bereich des Tunnelbaus, sondern auch eine wachsende Vernetzung der regionalen Verkehrsinfrastruktur, die sowohl umweltfreundliche Lösungen als auch effektive Ressourcennutzung in den Vordergrund stellt.