
Die Stadt Friedrichshafen steht vor der Herausforderung, den Lebensraum geschützter Amphibien während der Erschließung eines neuen Baugebiets zu bewahren. Mitte Dezember berichtete der Südkurier über eine Senke im Baugebiet Lachenäcker, in der sich ein Tümpel gebildet hat. Dieser Tümpel ist ein wichtiger Lebensraum für den europäischen Laubfrosch, eine streng geschützte Art, die spezifische Habitatbedingungen benötigt.
Anwohner äußerten bereits Bedenken, dass der Tümpel trockengelegt werden könnte, ohne die Froschpopulation vorher zu überprüfen. Um den Bedenken Rechnung zu tragen, hat das Rathaus erklärt, dass das weitere Vorgehen mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt abgestimmt wird. Die Stadtverwaltung hat Maßnahmen zur Lösung der Problematik angekündigt, die sich an den Bedürfnissen dieser Amphibien orientieren sollen.
Ersatzhabitat und Schutzmaßnahmen
Um den Froschbestand zu schützen, wurde ein Ersatzhabitat 500 Meter südlich des ursprünglichen Lebensraums angelegt. In diesem neuen Habitat sollen die Amphibien verlockt werden. Die Baugrundstücke werden regelmäßig gemäht und Gewässermulden aufgefüllt, um die Frösche anzulocken. Die Stadtverwaltung plant, mit einem Zaun und Fangbehältern um die Gewässermulde herum, ab Anfang März zusätzlich die Amphibien zu erfassen und gleichzeitig den Zuzug neuer Tiere zu verhindern.
Die Verantwortung für die Kontrolle der Fangeimer und des Zauns wird auf die Stadtverwaltung zukommen. Diese müssen täglich überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Amphibien sicher in ihr neues Habitat umgesiedelt werden. Die Stadt sucht daher engagierte Helfer, die bei dieser täglichen Kontrolle und dem Umzug der Tiere unterstützen. Interessierte können sich bei Margit Kirmaier von der Abteilung Landschaftsplanung und Umwelt melden.
Bedeutung des europäischen Laubfrosches
Der europäische Laubfrosch spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Diese Art ist nicht nur ein Indikator für die Gesundheit eines Ökosystems, sondern auch ein faszinierender Teil der lokalen Biodiversität. Laut Informationen von Wildlife-Media ist der europäische Laubfrosch bekannt für seine spezifischen Lebensraumansprüche und seine Anpassungsfähigkeit in feuchten Lebensräumen.
Der laubfroschtypische Lebensraum umfasst Tümpel, Überschwemmungsgebiete sowie feuchte Wiesen. Diese Arten sind empfindlich gegenüber Änderungen in ihrem Lebensumfeld, was die Notwendigkeit des Schutzes ihrer Lebensräume unterstreicht. Die Stadt Friedrichshafen zeigt mit ihren Maßnahmen, wie wichtig der Erhalt dieser Arten in urbanisierten Umgebungen ist.
Insgesamt demonstriert dieses Vorgehen nicht nur das Engagement der Stadt für den Naturschutz, sondern auch das Bewusstsein für die Verantwortung, die lokale Bevölkerung und Ökosysteme miteinander zu verbinden. Bisher wurden die Maßnahmen als positiv angesehen, und die Stadt könnte als Vorbild für andere Gemeinden dienen, die ähnliche Herausforderungen meistern müssen. Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen werden weiterhin beim Fotocommunity und beim Südkurier veröffentlicht.