Weinstein erneut vor Gericht: Teilweise schuldig, aber viele Fragen bleiben!

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Der Prozess gegen Harvey Weinstein wurde neu aufgerollt, die Jury befand ihn teilweise für schuldig wegen schwerer Sexualverbrechen.

Der Prozess gegen Harvey Weinstein wurde neu aufgerollt, die Jury befand ihn teilweise für schuldig wegen schwerer Sexualverbrechen.
Der Prozess gegen Harvey Weinstein wurde neu aufgerollt, die Jury befand ihn teilweise für schuldig wegen schwerer Sexualverbrechen.

Weinstein erneut vor Gericht: Teilweise schuldig, aber viele Fragen bleiben!

Im erneut aufgerollten Prozess gegen den ehemaligen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wurde der Angeklagte heute teilweise für schuldig befunden. Die Jury entschied, dass Weinstein schwere Sexualverbrechen an einer Frau begangen hat, während er bei einem zweiten Anklagepunkt für nicht schuldig gesprochen wurde. Bei einer dritten Anklage konnte sich die Jury allerdings nicht einigen und der Richter forderte sie auf, weiter zu beraten. Dies berichtet die Südwest Presse.

Der neue Prozess, in dem Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe angeklagt ist, zieht sich bereits über sechs Wochen. Die Vorwürfe, die sich auf einen Zeitraum von 2004 bis 2013 beziehen, stammen von vier Frauen, während die Jury aus acht Männern und vier Frauen die Beweislage über mehr als 40 Stunden eingehend beraten hat. In diesem Kontext wurde auch die Meinung geäußert, dass einige der Zeugenaussagen, die zur Verurteilung beigetragen haben, nicht Teil der ursprünglichen Anklage waren und dies maßgeblich zur Kassierung des ersten Schuldspruchs in New York geführt hatte, wie Tagesspiegel hervorhebt.

Die Stimmen der Klägerinnen

Während des Prozesses berichteten die Klägerinnen von ihren Erfahrungen, einige von ihnen sogar in Tränen. Jennifer Siebel, die Ehefrau des kalifornischen Gouverneurs, war eine von ihnen und schilderte eindringlich ihre Erlebnisse mit Weinstein. Die Staatsanwaltschaft beschuldigte ihn, sich als „degenerierter Vergewaltiger“ zu zeigen, der seine Macht ausgenutzt habe, um Frauen zu missbrauchen. Dennoch scheiterte die Jury in den Anklagepunkten, die Siebel betrafen, an einem einstimmigen Urteil, was Bezirksstaatsanwalt George Gáscon bedauert hat.

Die Vorwürfe gegen Weinstein sind nicht neu; seit 2017 haben mehr als 80 Frauen öffentlich sexuelle Übergriffe eingeräumt. In Deutschland ist die Sensibilisierung der Gesellschaft für solche Delikte und die damit verbundene Anzeigebereitschaft seit Jahren angestiegen. Im Jahr 2024 wurden laut Statista rund 128.000 Fälle von Sexualdelikten erfasst, was auf ein hohes Dunkelfeld unbekannter Fälle hindeutet. Trotz dieser alarmierenden Zahlen ist die gesellschaftliche Bereitschaft zur Offenlegung solcher Taten durch viele Betroffene oft von Ängsten geprägt.

Das Urteil und die Folgen

Die ausbleibende Einigung der Geschworenen in mehreren Punkten und die geteilten Urteile werfen Fragen zur Substanz der Beweislage auf, was die Verteidigung Weinsteins anfeuert, die die Handlungen als einvernehmlich bezeichnet. Nun stehen die Anwälte am Dienstag erneut vor Gericht, um über das Strafmaß zu beraten. Den Berichten zufolge droht Weinstein eine lange Haftstrafe, sollte er letztendlich für schuldig befunden werden.

In Anbetracht der schweren Vorwürfe und dem immer wiederkehrenden Thema von Gewalt gegen Frauen sind die Verfahren gegen Weinstein nicht nur für die Justiz sondern auch für die Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Es ist offensichtlich, dass ein kontinuierliches Umdenken notwendig ist, um gegen sexuelle Übergriffe und die tief verwurzelte Ungleichheit in unserer Gesellschaft zu kämpfen.