Der Schienenverkehr in Deutschland: Stagnation trotz politischer Forderungen!

Der Schienenverkehr in Deutschland: Stagnation trotz politischer Forderungen!
Waiblingen, Deutschland - In Deutschland bleibt der Schienenanteil am Güterverkehr auf erschreckend niedrigem Niveau. Im Jahr 2023 sank der Anteil der Güterbahnen am gesamten Warentransport auf knapp 20 Prozent, nachdem er im Vorjahr noch bei 20,3 Prozent lag. Diese stagnierende Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen mangelnder Fortschritte, sondern weckt auch Besorgnis bei der Monopolkommission, die von einer nur geringfügigen Verlagerung auf die Schiene berichtet. Der gesamte Warentransport hat im vergangenen Jahr rückläufige Tendenzen gezeigt, was auf konjunkturell bedingte Nachfragerückgänge und steigende Kosten zurückzuführen ist, wie die ZVW berichtet.
Es ist bemerkenswert, dass die alte Bundesregierung das ambitionierte Ziel verfolgte, bis 2030 ein Viertel des Warentransports auf der Schiene abzuwickeln. In der aktuellen beleidigten CDU-geführten Regierung fehlen jedoch klare politische Ziele. Dies hat die Monopolkommission hinaus kritisiert, da der Schienenanteil hinter den politischen Erwartungen zurückbleibt. Sie fordert eine verstärkte Kontrolle darüber, wie die Deutsche Bahn (DB) ihre Mittel aus dem Sondervermögen zur Infrastrukturverwendung einsetzt. Zudem besteht die Gefahr, dass diese Mittel die Wettbewerbsposition der DB-eigenen Verkehrsunternehmen stärken, anstatt die Wettbewerbsbedingungen insgesamt zu verbessern.
Herausforderungen und Perspektiven
Die Herausforderungen für den Schienengüterverkehr sind vielschichtig. Die Studie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr hebt hervor, dass trotz eines prognostizierten Wachstums im Güterverkehr der Anteil des Schienengüterverkehrs stagnierend bleibt – seit den 1990er Jahren altert dieses Thema bei rund 20 Prozent in Deutschland und der EU. Ein zentraler Punkt ist die notwendige Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene, um die energie- und klimapolitischen Vorgaben der Bundesregierung zu erreichen.
Um dem stagnierenden Trend entgegenzuwirken, untersucht die Studie drei Szenarien zur Unterstützung der Verlagerung auf die Schiene: Vom Ausbau der Infrastruktur über Technologieupgrades bis hin zu einem neuen multimodalen Güterverkehrssystem. Um die Energiewende zu fördern, müssten große Anstrengungen unternommen werden, etwa durch die Schaffung von Anreizen für umweltfreundliche und effiziente Güterwagen.
Marktsituation und Wettbewerb
In der praktischen Anwendung zeigen aktuelle Zahlen, dass die Güterbahnen im Jahr 2023 rund 19 Prozent des Verkehrs ausmachten. Laut Statista hat der Marktanteil von Captrain im Jahr 2022 lediglich 6,1 Prozent betragen. Insbesondere in den Branchen Montan, Chemie und Fahrzeugherstellung können Güterbahnen aufgrund überlasteter Straßen nur schwer durch Lkw ersetzt werden, die oft kostengünstiger sind und zeitliche Flexibilität bieten.
Da Güterbahnen als das klimafreundlichste Verkehrsmittel gelten und der Elektrifizierungsgrad des Schienennetzes bei rund 62 Prozent liegt, gibt es Potenzial für Verbesserungen. Dennoch bleibt das Geschäft für DB Cargo herausfordernd. 2024 mussten rückläufige Umsätze und eine stark negative EBIT-Marge hingenommen werden. Das Unternehmen sieht sich mit dem aktuellen Sanierungskonzept konfrontiert, welches unter anderem den Abbau von 2.300 Stellen umfasst.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass der Schienengüterverkehr in Deutschland einer grundlegenden Überholung bedarf. Wenn nicht bald klare Ansagen gemacht und die nötigen politischen Maßnahmen getroffen werden, könnte die Schiene im scharfen Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern weiter ins Hintertreffen geraten. Hier liegt durchaus eine Chance für die neue Regierung, ein gutes Händchen bei der Verkehrsverlagerung zu zeigen.
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Ort | Waiblingen, Deutschland |
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