WhatsApp führt Werbung ein: Leere Versprechen oder neue Ära?

WhatsApp führt Werbung im "Aktuelles"-Bereich ein. Nutzer können 24 Stunden Statusmeldungen teilen. Analysten kritisieren Metas Übernahme.
WhatsApp führt Werbung im "Aktuelles"-Bereich ein. Nutzer können 24 Stunden Statusmeldungen teilen. Analysten kritisieren Metas Übernahme. (Symbolbild/MBW)

WhatsApp führt Werbung ein: Leere Versprechen oder neue Ära?

Ludwigsburg, Deutschland - Ein neuer Wind weht durch die beliebte Messaging-App WhatsApp! Ab sofort wird der Bereich „Aktuelles“ mit Werbung gefüllt, ein Schritt, der in der Community auf unterschiedlichste Reaktionen stößt. Laut Bietigheimer Zeitung berichtet die Muttergesellschaft Meta von satten drei Milliarden monatlich aktiven Nutzern. Täglich schauen sich etwa 1,5 Milliarden diese Statusmeldungen an. Ein echter Publikumsmagnet! Aber wie kam es dazu, dass die App, die einst ohne Werbung und mit einer minimalen Jahresgebühr von einem Dollar auf den Markt kam, nun einen Kurswechsel vollzieht?

Wir erinnern uns: WhatsApp wurde 2009 gegründet und 2014 für beeindruckende 22 Milliarden Dollar von Facebook, jetzt Meta, übernommen. Ursprünglich versprachen die Gründer Jan Koum und Brian Acton, die App werbefrei zu halten. Doch die Zeiten ändern sich. Facebook versuchte anfangs verzweifelt, die App gewinnbringend zu führen, ohne dabei den Nutzern die Werbung aufzudrängen. Heute sieht das anders aus, wie auch die Esslinger Zeitung berichtet.

Die neue Werbestrategie

Jetzt setzt WhatsApp auf Werbung im „Aktuelles“-Bereich, wo Nutzer Bilder und Videos für gerade mal 24 Stunden teilen können. Um die Werbung möglichst gezielt zu schalten, werden Daten wie Standort und Spracheinstellungen genutzt. Nutzer haben zudem die Möglichkeit, ihre Konten bei Facebook, Instagram und WhatsApp über die neue „Kontenübersicht“ zu verknüpfen. Doch der Beginn dieser Werbeanzeigen kommt schrittweise und zunächst mit ausgewählten Partnern. Eine genaue Zeitlinie für Deutschland steht noch aus.

Ein weiteres Feature, das eingeführt wird, sind die sogenannten Channels. Hier können Nutzer Themen abonnieren, die von Sport bis zu regionalen Nachrichten reichen, jedoch keine direkten Antworten erhalten. Diese neue Funktion erfreut sich auch schon in Deutschland wachsender Beliebtheit: Rund 14 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen sie bereits. Laut einem Bericht von Statista zählt WhatsApp in Deutschland etwa 44 Millionen aktive Nutzer, und 76 Prozent der Befragten verwenden die App regelmäßig.

Der Wettbewerb und die Kritiker

Doch nicht alle sind glücklich mit dieser Entwicklung. Die U.S.-Wettbewerbshüter sind besorgt und kritisieren, dass durch die Übernahme von WhatsApp durch Facebook ein erheblicher Wettbewerber aus dem Markt gedrängt wurde. Diese Bedenken werden durch das Support von Brian Acton für die Konkurrenz-App Signal verstärkt, die auf Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit setzt.

Was wird die Zukunft für WhatsApp bereithalten? Die Antworten darauf bleiben spannend. Die Nutzer müssen entscheiden, wie sie mit den neuen Werbeanzeigen umgehen möchten und ob sie weiterhin Vertrauen in die Plattform haben, die einst für ihre werbefreie Nutzung gelobt wurde. Die Zeit wird zeigen, ob dieser Kurswechsel wirklich Früchte trägt oder das Vertrauen der Nutzer zu schmälern beginnt.

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OrtLudwigsburg, Deutschland
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