Schuh Graf aus Fellbach meldet Insolvenz: Was passiert mit 27 Filialen?
Schuh Graf aus Fellbach meldet Insolvenz an. 27 Filialen bleiben während der Sanierung geöffnet. Aktuelle Entwicklungen im Einzelhandel.

Schuh Graf aus Fellbach meldet Insolvenz: Was passiert mit 27 Filialen?
Eine weitere Kapitulation im Einzelhandel: Die Schuh Graf GmbH & Co. KG aus Fellbach hat am 3. Juni 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das Unternehmen, das 1938 von Julius Graf gegründet wurde, betreibt 27 Filialen und beschäftigt rund 160 Mitarbeiter. Es ist bekannt für seine Schuhmarken Schuh-Mann und QUICK SCHUH. Trotz der schwierigen Lage bleibt die Hoffnung auf eine sanierte Zukunft.
Der Generalbevollmächtigte Steffen Beck, unterstützt vom PLUTA-Team und Sachverwalter Tibor Braun, wird das Insolvenzverfahren beaufsichtigen. Das Ziel ist klar: Ein Sanierungskonzept soll entwickelt werden, um die langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern. Während des Verfahrens bleiben alle Filialen geöffnet, und die Löhne sowie Gehälter der Mitarbeiter sind für drei Monate durch Insolvenzgeld gedeckt.
Herausforderungen für den Einzelhandel
Die Situation für Schuh Graf ist nicht einmalig. Wie exxpress.at berichtet, greifen im Einzelhandel tiefgreifende Probleme um sich: Der Strukturwandel im Handel, die Dominanz des E-Commerce und eine sinkende Konsumfreude setzen den stationären Händlern zu. Viele Filialen kämpfen um das Überleben, während der Trend zum Online-Shopping anhält.
Die Filialen von Schuh Graf sind fast alle in Baden-Württemberg verteilt, mit zwei Standorten in anderen Bundesländern, nämlich Rheinland-Pfalz und Hessen. Das Franchise-Netzwerk von QUICK SCHUH umfasst etwa 140 Franchisenehmer in Deutschland und Österreich. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jede QUICK SCHUH-Filiale direkten Teil der Schuh Graf GmbH ist, was die komplexe Lage des Unternehmens unterstreicht.
Ein Blick auf die Gesamtlage im Einzelhandel
Die Insolvenz von Schuh Graf reiht sich in eine Welle von Insolvenzen im Handel ein. Im Jahr 2024 meldeten mehrere andere namhafte Einzelhändler Insolvenz an. Vor allem gestiegene Kosten für Miete, Energie, Personal und Logistik sowie eine Veränderung im Konsumverhalten belasten den Einzelhandel. Vergangenes Jahr ging es unter anderem Reno und S.Oliver an den Kragen. Zielgerichtete Sanierung ist notwendig, denn wie handel-dhbw.de zeigt, haben im Jahr 2024 insgesamt 153 Modeunternehmen die Schotten dichtgemacht.
Was bleibt den Verantwortlichen von Schuh Graf auch zukünftig zu tun? Mit einem positiven Blick auf die Sanierung will Geschäftsführer Götz M. Graf die Geschäfte neu beleben. Die nächsten Monate werden spannend, denn wie die Erfahrungen anderer Handelsketten zeigen, ist der Weg zur Stabilität steinig, aber nicht unmöglich.