Übernachtungssteuer in Ludwigsburg: Sorgen der Hoteliers wachsen!

Übernachtungssteuer in Ludwigsburg: Sorgen der Hoteliers wachsen!
Ludwigsburg, Deutschland - Ludwigsburg steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Die Stadt plant, ab dem 1. Juli 2026 eine Übernachtungssteuer einzuführen. Diese Steuer würde voraussichtlich zwei Euro pro Nacht für Gäste kosten und könnte der Stadt laut Schätzungen etwa 550.000 Euro einbringen, nachdem die Aufwände abgezogen wurden. Der Gemeinderat wird Ende Juni über die Einführung entscheiden, ein bedeutender Schritt, der die Hotellerie der Region direkt betrifft. Diese Situation wird von vielen Hoteliers kritisch betrachtet.
Hoteliers fordern simplere Lösungen. Marco Angas, der Vorsitzende des Dehoga Kreisverbands, hat bereits Bedenken geäußert, insbesondere gegenüber einer möglichen prozentualen Abgabe, die momentan ebenfalls diskutiert wird. Er weist darauf hin, dass eine solche Lösung nicht nur komplizierter in der Umsetzung wäre, sondern auch auf wenig Akzeptanz bei Gästen stoßen könnte. Oberbürgermeister Matthias Knecht hingegen zeigt sich optimistisch und glaubt nicht, dass die neuen Abgaben die Übernachtungszahlen negativ beeinflussen werden. Dennoch bleibt die Verunsicherung bei den Hotelbetreibern spürbar. Michael Steinbrück, Direktor des Nestor-Hotels, sieht die Gebühr als eine zusätzliche Belastung und wünscht sich eine unkomplizierte Umsetzung.
Risiken und Befürchtungen
Was steckt hinter den Sorgen der Hoteliers? Eine häufig geäußerte Befürchtung ist, dass Geschäftsreisende und Touristen in benachbarte Städte ausweichen könnten, um der Steuer zu entkommen. Thomas Fülster, Geschäftsführer von DQuadrat Living GmbH, zieht einen Vergleich zur Stadt Konstanz, in der eine Bettensteuer von fünf Prozent erhoben wird. Er warnt: „Ludwigsburg könnte im Wettbewerb um Gäste ins Hintertreffen geraten.“
Die Einführung von Bettensteuern ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) spricht sich generell gegen solche Abgaben aus. Einen Grund für ihre Ablehnung sieht der Verband in der inakzeptablen Belastung einer einzelnen Branche. Die wirtschaftlichen Argumente, die manchmal zur Rechtfertigung solcher Steuern angeführt werden, überzeugen nicht: Der Tourismus generiert positive Effekte nicht nur für die Hotellerie, sondern auch für andere Wirtschaftszweige, insbesondere den Einzelhandel. Immerhin: Mehr als 50 Städte und Gemeinden in Deutschland erheben bereits eine Bettensteuer, was zeigt, dass es ein weit verbreitetes Phänomen ist.
Vorteile und Herausforderungen der Hotellerie
Die Hotellerie trägt durch eigenfinanzierte Marketingmaßnahmen zur Belebung des Tourismus und zur Lebensqualität in Innenstädten bei. In Zeiten hoher Inflation und steigender Energiepreise wird die Einführung neuer Belastungen von den Verbänden als kontraproduktiv angesehen. Die DEHOGA appelliert an die Kommunen, die Einführung von Übernachtungssteuern zu überdenken, hingegen möchten viele Städte ihre finanziellen Lücken durch solche Abgaben schließen.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Branchenvertreter bei der Entscheidung des Gemeinderates Gehör finden. Laut der DEHOGA wird aktuell auch über mögliche Steuerausweitungen auf geschäftlich veranlasste Übernachtungen nachgedacht, was der gesamten Branche zusätzliche Kopfzerbrechen bereiten könnte. Eine transparente und unbürokratische Regelung wäre wünschenswert, um sowohl Gästen als auch den Betreibern gerecht zu werden und wahrlich keine unnötigen Hürden zu schaffen.
klicken Sie hier für mehr Informationen, DEHOGA Bundesverband, DEHOGA Mecklenburg-Vorpommern.
Details | |
---|---|
Ort | Ludwigsburg, Deutschland |
Quellen |