Kürzungen im Büchereibudget: Marbach trifft es besonders hart!

Kürzungen im Budget der Stadtbücherei Marbach infizieren Bibliotheken im Kreis Ludwigsburg. Welche Folgen hat das für Medienangebote?
Kürzungen im Budget der Stadtbücherei Marbach infizieren Bibliotheken im Kreis Ludwigsburg. Welche Folgen hat das für Medienangebote? (Symbolbild/MBW)

Kürzungen im Büchereibudget: Marbach trifft es besonders hart!

Ludwigsburg, Deutschland - Die Stadtbücherei Marbach im Kreis Ludwigsburg steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Wie Stuttgarter Nachrichten berichtet, wurde das Budget für 2025 drastisch von 47.000 Euro auf 24.000 Euro halbiert. Diese Kürzungen kommen brutal und die Leiterin der Bibliothek, Franziska Kunz, erklärt, dass diese Sparvorgaben bitter und schwer nachvollziehbar sind. Das hat zur Folge, dass weniger aktuelle Romane, Reiseführer, Zeitschriften, Filme, Hör- und Konsolenspiele angeschafft werden können.

Über die Folgen dieser Einsparungen hinaus wird der Fokus nun verstärkt auf Bildungs- und Berufsliteratur gelegt. Angesichts der fast ausgeschöpften Medienetat für 2025 wird die Möglichkeit, zukünftige Anschaffungen zu tätigen, stark eingeschränkt. Aber es bleibt nicht nur beim Medienangebot: Auch neue Sitzmöbel, eine notwendige Bibliothekssoftware und die Aufstockung des Personals fallen den Kürzungen zum Opfer.

Auswirkungen auf die Nutzer

Etwa 1.600 Menschen nutzen jährlich die Stadtbücherei in Marbach sowie die Ortsbücherei in Rielingshausen. In Ludwigsburg, wo ähnliche Einschnitte zu verzeichnen sind, wird beispielsweise die Druckausgabe des Veranstaltungsprogramms reduziert. Das Budget für Medienanschaffungen in Ludwigsburg bleibt 2025 zwar stabil bei 280.000 Euro, aber für die digitale Medien stehen nur 72.000 Euro zur Verfügung.

In Bietigheim und Bissingen bleibt die Situation bislang stabil: Hier beträgt das Budget 105.000 Euro für 5.400 neue Titel jährlich, und die Stadtbücherei Kornwestheim hat einen Etat von 120.000 Euro, wobei für 2026/2027 Kürzungen angedacht sind, wie Bibliothek.info vermeldet.

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten

Die Bibliothek Ludwigsburg bleibt jedoch die erste Anlaufstelle für Bürger:innen, die ein umfangreiches Medienangebot nutzen möchten. Neben der traditionellen Ausleihe werden Online-Dienste wie die Verlängerung von Ausleihen oder die Verwaltung des Benutzerkontos angeboten. Die Onleihe ermöglicht digitale Ausleihen, während die Fernleihe für nicht-digitale Medien zur Verfügung steht. Zudem können interessierte Bürger Anschaffungsvorschläge machen, um das Angebot zu erweitern.

Die Situation ist nicht nur in Ludwigsburg angespannt. Auch im gesamten Bundesgebiet sind Bibliotheken von finanziellen Kürzungen betroffen. Laut Deutschlandfunk stehen viele Stadtbüchereien aufgrund von angespannte öffentlichen Haushalten vor ernsthaften Herausforderungen und sind in ihrer Existenz bedroht. Die Bibliotheken, die als freiwillige Aufgabe der Kommunen gelten, sind besonders gefährdet.

Der Bundesvorsitzende Heller mahnt daher, dass Bund, Länder und Gemeinden dringend zukunftsfeste Lösungen zur Finanzierung entwickeln müssen, um die Angebote aufrechtzuerhalten – gerade in Krisenzeiten. Schließlich sind starke Bibliotheken entscheidend für die Förderung von Bildungsgerechtigkeit und Medienkompetenz.

Insgesamt zeigt sich, dass die heimischen Bibliotheken vor einem schmalen Grat stehen: Einerseits der Anspruch, ein umfassendes und aktuelles Medienangebot bereitzustellen, und andererseits die Realität drastischer finanzieller Einschnitte. Hier ist Handlungsbedarf gefragt, um die kulturelle Bildung nicht ausbluten zu lassen.

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OrtLudwigsburg, Deutschland
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