Bietigheimer Para-Darter begeistern trotz Technikproblemen und Hitze!

Am 16.06.2025 begann in Kornwestheim ein erfolgreiches Turnier für Paradartern, das Inklusion im Dartsport fördert.
Am 16.06.2025 begann in Kornwestheim ein erfolgreiches Turnier für Paradartern, das Inklusion im Dartsport fördert. (Symbolbild/MBW)

Bietigheimer Para-Darter begeistern trotz Technikproblemen und Hitze!

Kornwestheim, Deutschland - Das erste Turnier der Paradartern in Bietigheim sorgte trotz eines holprigen Starts für spannende Momente. Eigentlich sollte das Event um 10 Uhr beginnen, jedoch mussten die Organisatoren aufgrund technischer Schwierigkeiten den Start um zwei Stunden verschieben. Schließlich wurde das Turnier um 12 Uhr eröffnet, und die Vorfreude auf das Sportereignis war unter den Teilnehmern und Zuschauern schnell zurück.

In der Kategorie Inclusio traten drei Darter mit Hörbehinderung der Behinderten-Sportfreunde Bietigheim an. Kirilo Iola musste sich bereits in der Gruppenphase geschlagen geben, während Peter Schöneich es bis ins Achtelfinale schaffte. Noch beeindruckender war die Leistung von Michael Knöller, der bis ins Viertelfinale kam, dort jedoch knapp mit 2:3 gegen den späteren Finalisten Tommy Zanko verlor. Trotz der hohen Temperaturen bewerteten die Teilnehmer das Event als klaren Erfolg. Schöneich bemerkte, dass sie viele neue Bekanntschaften geschlossen haben und das Turnier eine gute Grundlage für künftige Veranstaltungen bildet. Die Veranstaltung hat unterstrichen, wie wichtig die Sichtbarkeit des Dartsports für Menschen mit Behinderung ist, über die in Deutschland bislang wenig gesprochen wird. Dies bekräftigt die Erkenntnisse von Darts-Vagen, die die Bedeutung und die Integration des Dartsports für Menschen mit körperlichem Handicap hervorheben, insbesondere angesichts der unterschiedlichen Beeinträchtigungsgruppen, die durch die World ParaDarts klassifiziert werden.

Inklusion im Dartsport

In der Welt des Paradarts gibt es zwei Hauptkategorien: Classic und Compris. Die Classic-Kategorie umfasst Personen mit unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen, während die Compris-Gruppe für Menschen mit Schwerbehindertenausweis oder entsprechender Behördensignatur vorgesehen ist. Diese Einteilung ist wichtig, denn Darts erfordert vor allem mentale Stärke, sodass die körperlichen Voraussetzungen in der Regel eher gering sind. Hervorzuheben ist das flexible Regelwerk, das es ermöglicht, dass Spieler mit und ohne Handicap gegeneinander antreten können. Bei sitzenden Spielern liegt die Bullseye-Höhe bei 1,37 Metern, im Gegensatz zu den 1,73 Metern für stehende Teilnehmer. Diese Anpassungen haben dazu beigetragen, dass der Dartsport in Deutschland Wege gefunden hat, um Inklusion zu ermöglichen, während sie in vielen anderen Sportarten oft noch auf der Strecke bleibt.

Das Interesse an Darts wächst kontinuierlich, was sich positiv auf die Professionalisierung des Sports auswirkt. Dennoch zeigen sich auch hier Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Integration von Paradarts in die Gesellschaft. Barrierefreie Spielstätten sind unerlässlich, vor allem für Rollstuhlfahrer, und die Verfügbarkeit von passenden Soft-Dart-Automaten gestaltet sich als schwierig. Darts-Vagen legt großen Wert darauf, dass Dartvereine sich aktiver mit dem Thema inklusives Darts auseinandersetzen, um Chancengleichheit zu fördern und Paradarten zu ermutigen, sich in die Gemeinschaft einzubringen und ihre Anliegen zu vertreten. Trotz der bestehenden Hindernisse ist die Entwicklung im Dartsport ermutigend.

Gesellschaftliche Bedeutung des Sports

Der Sport hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die körperliche Fitness, sondern auch auf das psychische Wohlbefinden. Gemeinsame sportliche Aktivitäten fördern Akzeptanz und Toleranz und helfen, Vorurteile abzubauen, wie aus den Erkenntnissen der Bundeszentrale für politische Bildung hervorgeht. Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Sport stellt in Deutschland ein komplexes Thema dar, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Hier ist noch ein deutlicher Handlungsbedarf gegeben, um tatsächlich zu einer umfassenden Teilhabe zu gelangen.

Der organisierte Behindertensport hat in Deutschland eine lange Geschichte, die bis in das Jahr 1888 zurückreicht, als der erste Gehörlosen-Sportverein gegründet wurde. Die Entwicklung des Behindertensports wurde vor allem nach den Weltkriegen durch die Vielzahl der verwundeten Soldaten vorangetrieben. Doch trotz dieser Fortschritte bleiben noch erhebliche Anstrengungen nötig, um die Gleichwertigkeit im Sport zu ermöglichen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen. Die aktuelle Veranstaltung in Bietigheim könnte dabei einen kleinen, aber wichtigen Schritt auf diesem Weg darstellen.

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OrtKornwestheim, Deutschland
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