Handball-Legende Horst Singer stirbt im Alter von 90 Jahren

Handball-Legende Horst Singer stirbt im Alter von 90 Jahren

Göppingen, Deutschland - Gestern, am 14. Juni 2025, trauerten die Handballfans um eine echte Legende. Horst Singer ist im Alter von 90 Jahren gestorben, und damit geht ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte des deutschen Handballs zu Ende. Wie Sport Bild berichtet, war Singer der letzte lebende Feldhandball-Weltmeister von 1955. Seine tragende Rolle in der Handballgemeinde wird nicht nur in seiner Heimat Göppingen, sondern bundesweit gewürdigt.

Der gebürtige Ulmer, der auch als „Spatz“ bekannt war, war nicht nur ein herausragender Spieler für Frisch Auf Göppingen, er hinterließ auch in der Kommunalpolitik und als Lehrer am Hohenstaufen-Gymnasium seine Spuren. Schon bei seinem ersten Länderspiel im Jahr 1955 wurde er Teil des deutschen Nationalteams, das bei der Feld-Weltmeisterschaft in Deutschland den Titel holte. Während seiner Karriere erzielte Singer in 23 Länderspielen insgesamt 68 Tore.

Ein echter Vorreiter

Eine seiner denkwürdigsten Leistungen war das erste erfolgreiche Kempa-Tor, das er am 24. März 1954 in einem inoffiziellen Länderspiel gegen Schweden erzielte. Diese Technik ist bis heute im Handball unverzichtbar. Bei Frisch Auf Göppingen gewann er sechsmal die deutsche Meisterschaft und holte 1962 den begehrten Europapokal der Landesmeister in Paris.

In einer bewegenden Ehrung wurde Singer am Rande eines HBL-Spiels in die Hall of Fame von Frisch Auf Göppingen aufgenommen. Diese Hall of Fame, die 2008 im Deutschen Historischen Museum in Berlin ins Leben gerufen wurde, ehrt nicht nur Sportler, sondern auch Personen, die durch ihr gesellschaftliches Engagement Geschichte geschrieben haben. Der Ehrenpräsident des Deutschen Handballbundes, Andreas Michelmann, betonte den großen Einfluss, den Singer auf den Handballsport hatte und wird seine Verdienste immer in Erinnerung behalten.

Ein Vorbild fürs Leben

Neben seinen sportlichen Erfolgen war Singer auch Vater einer bemerkenswerten Familie. Seine Tochter, Christina Singer, wurde 1987 Deutsche Hallenmeisterin im Tennis und erreichte einen respektablen Platz 41 auf der Weltrangliste. Diese familiären Erfolge zeigen, dass Talent und Engagement in der Familie hoch im Kurs stehen und sich in verschiedenen Sportarten entfalten können.

Aktuell im Handballgeschehen ist Nemanja Zelenovic, Teil des Frisch Auf Göppingen-Teams, der dank Familiennachzug eine erfreuliche Entwicklung erlebt. Sein Leistungshunger könnte dem Verein neue Impulse geben und somit auch an die Erfolge von Größen wie Horst Singer anknüpfen.

In einer bewegenden Zeit, in der sich Fans und Ehemalige versammeln, um Horst Singer zu gedenken, bleibt sein Erbe unvergesslich. Die Handball-Welt hat verloren, aber sein Geist wird in jedem Wurf, in jedem Tor und in jedem Spiel weiterleben.