ZF Friedrichshafen: Kaum betroffen von Daimler-Truck-Stellenabbau!

Leinfelden-Echterdingen steht im Fokus wegen Daimler Trucks Stellenabbau. Aktuelle Entwicklungen und Reaktionen der Belegschaft analysiert.
Leinfelden-Echterdingen steht im Fokus wegen Daimler Trucks Stellenabbau. Aktuelle Entwicklungen und Reaktionen der Belegschaft analysiert. (Symbolbild/MBW)

ZF Friedrichshafen: Kaum betroffen von Daimler-Truck-Stellenabbau!

Leinfelden-Echterdingen, Deutschland - Die Autobranche in Deutschland ist zurzeit ein heißes Eisen, das einige Unternehmen vor große Herausforderungen stellte. Zu den aktuellen Entwicklungen zählt die Ankündigung von Daimler Truck, in den nächsten Jahren 5.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Dies geht aus den jüngsten Aussagen der Konzernchefin Karin Rådström hervor. Der Hintergrund dieser Maßnahmen sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Nutzfahrzeugsektor.

Zunächst gibt es jedoch Entwarnung für die ZF Friedrichshafen AG. Das Unternehmen ist im Nutzfahrzeugbereich kaum von den Einsparungen bei Daimler Truck betroffen, da ZF hauptsächlich Nischenprodukte in geringer Stückzahl liefert. Ein Sprecher von ZF äußerte, dass man angesichts der geringen Liefermengen an Daimler Truck ”entspannt” bleibe.

Marktentwicklungen und Einsparungen

Doch trotz der stabilen Beziehungen zu Daimler Truck sind die Auswirkungen der schwächelnden Märkte auch bei ZF spürbar. Die Nachfrage nach Lkw-Getrieben ist zurückhaltend, und die weltpolitische Lage führt zu negativen Einflüssen auf die Produktion. Ein Betriebsratsmitglied aus Leinfelden-Echterdingen zeigte sich überraschte und verärgert über die geplanten Stellenstreichungen bei Daimler.

Der Stellenabbau bei Daimler bringt zudem einen Einsparungsdruck von mindestens eine Milliarde Euro bis 2026 mit sich. Rådström kündigte an, dass alle Kostenposten, einschließlich Material- und Personalkosten, auf den Prüfstand kommen müssen. Details über den genauen Anteil der Personalkosten und weitere Verhandlungen mit dem Betriebsrat stehen jedoch noch aus.

Auswirkungen auf die Branche

Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, der die gesamte Automobilindustrie betrifft. Das Ifo-Institut meldet, dass die Stimmung in der Autoproduktion in Deutschland auf einem Tiefpunkt angekommen ist, was sich aktuell in häufigen Umstrukturierungsmeldungen und dem Temporausch in Werksschließungen niederschlägt. Auch große Player wie Ford, Nissan und Audi müssen Stellen abbauen oder ihre Produktion reduzieren.

Für ZF könnte sogar eine Abspaltung der E-Division in Betracht gezogen werden, die elektrifizierte Antriebstechnologien und Getriebe umfasst und rund 25% des Konzernumsatzes ausmacht. Dies könnte über 32.000 Beschäftigte betreffen, darunter 6.000 am Standort Schweinfurt.

Inmitten dieser Unruhe gibt es aber auch positive Zeichen zu berichten: Trotz der Herausforderungen hat ZF seine Marktanteile in der Lkw-Sparte nicht verloren. Am Standort Friedrichshafen gibt es seit Februar keine Kurzarbeit mehr, was für die Beschäftigten eine erfreuliche Nachricht darstellt.

Die Branche bleibt somit in Bewegung, und es bleibt abzuwarten, wie sich die weitere Entwicklung gestalten wird, insbesondere in Anbetracht der Unsicherheiten auf dem Markt und der bevorstehenden Verhandlungen zwischen Wettbewerbern und Betriebsräten.

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OrtLeinfelden-Echterdingen, Deutschland
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