Ameiseninvasion in Knielingen: Wie die Plage Bewohner quält!
In Knielingen, Karlsruhe, plagen invasive Ameisen die Anwohner. Experten geben Tipps zur Bekämpfung der Belastung.

Ameiseninvasion in Knielingen: Wie die Plage Bewohner quält!
Im Stadtteil Knielingen in Karlsruhe haben die Anwohner derzeit ganz andere Sorgen als den Höhepunkt der Sommersaison. Hier klagen viele über eine regelrechte Invasion von Ameisen, die sich ungeniert in ihren Wohnungen breitgemacht haben. Insbesondere in der Lassallestraße wurden die kleinen Krabbler gesichtet, die in Küchen, auf Terrassen und sogar im Bett zu finden sind. Während manche Anwohner wie ein Ehepaar nach längerer Bekämpfung endlich Ruhe haben, bleibt die Situation für zahlreiche andere Bewohner angespannt und belastend, berichtet SWR.
Eine betroffene Anwohnerin schildert, dass sie nachts mehrmals aufstehen müsse, um Ameisenköder nachzufüllen. Auch der Einsatz von Flächendesinfektionsmitteln scheint kaum ausreichend. In den Wohnungen sind zudem unübersehbare Spuren zu finden: tote Ameisen auf Klebestreifen und verunreinigte Ritzen deuten darauf hin, dass die Plage über Jahre hinweg zugenommen hat und derzeit besonders schlimm ist. Die emotionalen Belastungen sind hoch, und einige denken über einen Umzug nach.
Ameisen als Plage
Die Ameisen, die den Stadtteil plagen, gehören zur Art Lasius neglectus, die ursprünglich aus der Region um das Schwarze Meer stammt. Laut SWR haben sie mittlerweile eigene Kolonien gegründet, vor allem an Bäumen am Straßenrand. Während die Stadtverwaltung nur begrenzte Möglichkeiten hat, in diesem Fall einzugreifen, fordern die Anwohner Unterstützung. Ein Insektenexperte, Manfred Verhaagh, gibt nützliche Tipps, um diese Plage in den Griff zu bekommen. So rät er dazu, die Zugänge der Ameisen zu verstopfen und natürliche Abschreckungsmittel wie Essigwasser oder Zimt zu verwenden.
Als weitere Empfehlungen nennt er das Vermeiden von Abfällen und Biomüll in den Wohnungen sowie den Kontakt zu Kammerjägern, die sich mit speziellen Mitteln besser auskennen. Oftmals sind diese nicht nur zur Bekämpfung, sondern auch zur langfristigen Prävention der Ameisenplage notwendig.
Der breitere Kontext
Die Situation in Knielingen ist jedoch nicht das einzige Problem, das Karlsruhe plagt. Auch die invasive Ameisenart Tapinoma magnum, besser bekannt als die Kehler Ameise, verursacht ähnliche Schwierigkeiten. Diese Art erlangte 2024 große Aufmerksamkeit, als ihre Kolonien unterirdische Leitungen beschädigten und damit zu Stromausfällen sowie unterbrochener Internetversorgung führten. Laut ka-news konnten bereits im Jahr 2023 erste Hinweise auf diese Art verzeichnet werden.
In den letzten Jahren hat sich die nicht heimische Lasius neglectus rasant verbreitet, sodass auch andere Städte wie Bad Säckingen, Pleidelsheim und Wehr betroffen sind. Die Bildung von riesigen Superkolonien mit Milliarden von Arbeiterinnen und Millionen Königinnen stellt nicht nur für Karlsruhe, sondern für ganz Baden-Württemberg eine Herausforderung dar. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe soll die Ausbreitung dieser Ameisenarten näher untersucht werden, um bessere Vorhersagen über ihre Siedlungsgebiete treffen zu können.
Die Ameisenplage in Knielingen ist also nicht nur eine lokale Herausforderung, sondern ein Beispiel für ein viel größeres Problem, das die Region betrifft. Und während die Anwohner auf Hilfe hoffen, bleibt einem nur zu wünschen, dass die Krabbler bald wieder verschwinden.