Baden-Württemberg investiert 8,5 Millionen in Quantencomputer-Forschung!

Baden-Württemberg startet neue Förderinitiative für Quantencomputing, um Forschung und Entwicklung innovativer Technologien voranzutreiben.
Baden-Württemberg startet neue Förderinitiative für Quantencomputing, um Forschung und Entwicklung innovativer Technologien voranzutreiben. (Symbolbild/MBW)

Baden-Württemberg investiert 8,5 Millionen in Quantencomputer-Forschung!

Baden-Baden, Deutschland - Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat frische Impulse für die Region gesetzt: Mit einer neuen Ausschreibung zur Förderung von Verbundforschungsvorhaben im Bereich Quantencomputing will man die wissenschaftliche Landschaft entscheidend bereichern. Der Förderaufruf steht im Rahmen des „Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg“, das in enger Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft bereits seit seiner Gründung im Jahr 2020 Pionierarbeit leistet.
Die Zielsetzung ist klar: Anwendungsnahe und vorwettbewerbliche Forschungen sollen Algorithmen und Systemarchitekturen für Quantencomputer entwickeln. Dabei wird besonderer Wert auf die Zusammenarbeit herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen baden-württembergischen Forschungseinrichtungen gelegt. Diese kooperative Forschungs- und Entwicklungsarbeit verfolgt das Ziel, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in praktische Anwendungen zu überführen, was für die Region von hohem Interesse ist.

Durch die neue Förderinitiative werden bis zu 8,5 Millionen Euro an Mitteln bereitgestellt, die bis Ende März 2027 in die Projekte fließen sollen. Diese Mittel sollen den strategischen Standortvorteil für Baden-Württemberg weiter ausbauen und ein starkes Ökosystem aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Industrieunternehmen im Bereich der Quantentechnologien stärken. Die zentrale Rolle spielt das Kompetenzzentrum, das Zugang zur neuesten Generation von IBM-Quantencomputern im IBM Data Center am Standort Ehningen bietet. Dies ist auch ein entscheidender Vorteil, um leistungsfähige Quantencomputing-Infrastrukturen für anwendungsorientierte Forschung zu nutzen, wie die Fraunhofer-Gesellschaft berichtet.

Kooperation und Vielfalt der Partner

Die Grundlagen für diese Initiative wurden durch eine enge Zusammenarbeit von Forschenden aus sechs Fraunhofer-Instituten gelegt, ergänzt durch 17 Universitäts- und Hochschulinstitutionen sowie 56 assoziierte Unternehmenspartner. Dies führt dazu, dass verschiedene Themenstellungen bearbeitet werden, die von der Quantensimulation in den Material- und Naturwissenschaften bis hin zu den Anforderungen an leistungsfähige und zuverlässige Hardware-Umgebungen reichen. Des Weiteren liegt der Fokus auf der Programmierung von Quantenalgorithmen, die direkt auf industrielle Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung eines Quantencomputing-Schulungsprogramms, das von den Instituten Fraunhofer IAO und IAF aufgebaut wird. Interaktive Schulungen sollen dazu beitragen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse direkt mit der Praxis zu verknüpfen. Diese Form der Wissensvermittlung wird nicht nur Hochschulen und Forschungseinrichtungen zugutekommen, sondern auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich im Quantencomputing orientieren möchten.

Fortführung von Erfolgen

Das Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg wird dank eines zehnmonatigen Transferprojektes, das im September 2024 beginnt, fortgeführt. Dieses Projekt trägt den Namen KQCBW24 und wird die Forschungsarbeiten aus bisherigen Projekten weiterführen sowie Vorarbeiten für drei Jahre lange Folgeprojekte leisten. In diesem Zusammenhang werden 12 Partner aus verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie fünf assoziierte Unternehmenspartner aktiv sein. Der Zugang zu leistungsfähiger Quantencomputer-Infrastruktur ist für die anwendungsorientierte Forschung von größter Bedeutung, wie auch Fraunhofer IAO betont.

Insgesamt ist die neue Förderinitiative ein starkes Signal für Baden-Württemberg: Indem man in Spitzentechnologien investiert und die Kooperation zwischen Forschung und Industrie stärkt, will man nicht nur wissenschaftlich hochkarätige Ergebnisse erzielen, sondern auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region nachhaltig fördern. Ein gutes Händchen in der Umsetzung dieser Vision könnte dazu führen, dass Baden-Württemberg im Quantencomputing ganz vorne mitmischen kann.

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OrtBaden-Baden, Deutschland
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