GA-Besitzer in Basel: Neue Hoffnung für grenzüberschreitende ÖV-Tickets!

GA-Besitzer in Basel: Neue Hoffnung für grenzüberschreitende ÖV-Tickets!

Weil am Rhein, Deutschland - Ein Blick über die Grenze nach Deutschland sorgt für Ernüchterung bei vielen Baslern: Das Generalabonnement (GA) gilt auf dem deutschen Abschnitt der Tramlinie 8 nicht. GA-Besitzer müssen beim Besuch in Deutschland den vollen Preis für die Tramfahrten zahlen, was besonders bei den beliebten Ausflügen in die Nachbarstadt Lörrach spürbar ins Geld gehen kann. Wie die Berichterstattung der Basler Zeitung zeigt, verhandelt das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) seit mittlerweile acht Jahren mit dem Regio Verkehrsbund Lörrach (RVL) über eine Lösung für dieses Problem.

Der Grosse Rat hat die Basler Regierung dazu aufgefordert, die grenzüberschreitende Anerkennung der Schweizer ÖV-Abos voranzutreiben. Und tatsächlich sind in den letzten Jahren einige Verbesserungen erzielt worden. So gibt es seit 2018 ein einheitliches Tarifsystem mit dem RVL, das Halbtax-Abo wird anerkannt, und das U-Abo des TNW ist seit 2019 im Grenzgebiet gültig. Deutsche Abonnements können zudem in der Schweiz genutzt werden. Auf der französischen Tramlinie 3 hingegen werden sowohl das U-Abo als auch das GA anerkannt, was die grenzüberschreitende Mobilität deutlich erleichtert.

Politische Bestrebungen und Herausforderungen

Obwohl Fortschritte gemacht wurden, blieb eine vollständige Einigung mit dem RVL bislang aus. Finanzielle Forderungen aus Deutschland haben den Verhandlungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein ursprünglich geplanter Plan B, den GA-Besitzern ein U-Abo anzubieten, wurde zudem verworfen. Jetzt plant die Basler Regierung einen neuerlichen Anlauf und setzt auf ein politisches Commitment zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Angebote im ÖV.

Bei diesem Vorhaben stehen insbesondere neue S-Bahn-Verbindungen im Fokus, die eine essentielle Verbesserung für die Pendler in der Region darstellen könnten. Die Liberalisierung grenzüberschreitender Verkehrsverbindungen, wie sie in der EU angestrebt wird, könnte auch hier beispielgebend fungieren. Die EU hat bereits mehrere Gesetzgebungsakte verabschiedet, die darauf abzielen, den grenzüberschreitenden Personenverkehr zu erleichtern und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Diese Maßnahmen sollen den Zugang zu internationalen Verkehrsnetzen auf Schiene und Straße fördern.

Die Rolle des internationalen Verkehrs

Der grenzüberschreitende Personenverkehr wird in der Schweiz durch verschiedene nationale und internationale Regelungen beeinflusst. Sehr wichtig hierbei ist der öffentliche Verkehr, der über Landesgrenzen hinweg angeboten wird. Dies geschieht sowohl auf Schiene als auch auf Straße. Beispielsweise betreiben die Staatsbahnen der Nachbarländer die Züge im Ausland, während die SBB für die Fahrten innerhalb der Schweiz zuständig ist, was die internationale Mobilität enorm begünstigt. Des Weiteren hat sich ein umfangreiches Busliniennetz etabliert, welches Hinterlandgemeinden mit Nachbarländern verbindet.

Im Gegensatz zu Fernverkehrsverbindungen, die auf privater Basis laufen müssen, werden grenzüberschreitende Regionalverbindungen häufig vom Bund und den Kantonen unterstützt. Diese Unterstützung ist jedoch oft von spezifischen Bedingungen und Bewilligungen abhängig, was es besonders für neuartige Verbindungen und Dienstleister schwierig macht, sich am Markt zu etablieren.

Die Entwicklungen im ÖV und die Herausforderungen, die an die Verkehrsplanung geknüpft sind, zeigen also, dass es im grenzüberschreitenden Verkehr noch viel Potenzial gibt. Es bleibt zu hoffen, dass die Basler Regierung in ihren Verhandlungen mit dem RVL erfolgreich sein kann, um den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und die Region sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich zu fördern. Die Bemühungen zur Schaffung eines liberalisierten, grenzüberschreitenden Verkehrsmarkts könnten dabei nicht nur den Pendlern zugutekommen, sondern auch den gesamten Wirtschaftsraum stärken.

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OrtWeil am Rhein, Deutschland
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