Zukunft des Radolfzeller Krankenhauses: Teilabbruch oder Sanierung?

Zukunft des Radolfzeller Krankenhauses: Teilabbruch oder Sanierung?
Radolfzell am Bodensee, Deutschland - In Radolfzell wird sich in den kommenden Monaten einiges ändern, insbesondere im Hinblick auf die Zukunft des ehemaligen Krankenhauses. Am 27. Juni 2025 trafen sich Landrat Zeno Danner, Oberbürgermeister Simon Gröger und Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler zu einem Pressetermin, um über die weiteren Schritte im Umgang mit den historischen Gebäuden des ehemaligen Hegau-Bodensee-Klinikums zu sprechen. Die Schließung des Klinikums zum 30. Juni 2023 hatte bereits große Wellen geschlagen und die Gesundheitsversorgung im Landkreis beeinflusst.
Wie das kma berichtet, wurde die Schließung am 3. Februar 2023 vom Landratsamt Konstanz bekannt gegeben, nachdem die Gesellschaftergremien des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz (GLKN) für eine Zwei-Standort-Lösung entschieden hatten. Somit ging der Standort Radolfzell, aufgrund eines bundesweiten Fachkräftemangels und der Notwendigkeit erheblicher Investitionen, in die Geschichtsbücher ein.
Teilerhalt und Umnutzung
Aber nicht alles ist verloren: Von den ursprünglichen Gebäuden stehen der historische Teil, erbaut im Jahr 1906, sowie der südliche Bettentrakt unter Denkmalschutz und sollen erhalten bleiben. Der vorgesehene Entkernungs- und Abbruchprozess ist mit Kosten von etwa 3,1 Millionen Euro veranschlagt, während ein Totalabbruch, der nicht notwendig erscheint, ungefähr 3,5 Millionen Euro kosten würde. Die finanziellen Belastungen werden hälftig von Landkreis Konstanz und der Stadt Radolfzell getragen, wie die LRAKN informiert.
Ein Kernpunkt des angestrebten Strategieprozesses ist die medizinische Nachnutzung der Gebäude, die unter anderem die ärztliche Versorgung sowie Einrichtungen für Physiotherapie und Logopädie umfassen soll. Zusätzlich werden auch Wohnräume und Büros in Betracht gezogen. Die genaue Umsetzung wird in enger Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft erfolgen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt werden.
Perspektiven für die Mitarbeitenden
Die Schließung des Hegau-Bodensee-Klinikums hat jedoch auch persönliche Auswirkungen: Alle 206 Mitarbeitenden des Radolfzeller Krankenhauses erhalten eine Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung im Gesundheitsverbund, und die vorhandenen medizinischen Fachbereiche werden auf die verbleibenden Standorte verteilt. Landrat Zeno Danner versichert, dass es keine Lücken in der medizinischen Versorgung geben wird und kein Arbeitsplatz verloren geht.
Angesichts des demografischen Wandels und des Drucks auf das Gesundheitssystem, die durch den Wirtschaftsdienst hervorgehobene Notwendigkeit von Reformen und digitalen Lösungen zeigt, dass sich das Gesundheitssystem noch in einem Transformationsprozess befindet. Die medizinische Notfallversorgung wird bereits jetzt in den Kliniken in Singen oder Konstanz sichergestellt.
Die Debatte um die tragfähige Zukunft des Gesundheitswesens in Baden-Württemberg bleibt spannend. Der Prozess der Transformation ist im Gange, und die nächsten Schritte zur weiteren Nutzung des ehemaligen Krankenhauses Radolfzell sind weitreichend und vielversprechend. Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft bringt – hier in Radolfzell ist sicherlich noch einiges im Gange!
Details | |
---|---|
Ort | Radolfzell am Bodensee, Deutschland |
Quellen |