Vision Hasli: Neues Industrieprojekt in Wigoltingen sorgt für Aufregung!
Müllheim: Informationsveranstaltung zur Vision Hasli, einem großen Industrieprojekt, das bis 2045 realisiert wird.

Vision Hasli: Neues Industrieprojekt in Wigoltingen sorgt für Aufregung!
In Wigoltingen und Müllheim stehen Veränderungen an! Das Hasli-Areal zwischen den beiden Gemeinden wird in den kommenden Jahren stark umgestaltet. Anlass für die intensive Diskussion war eine Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle, welche von der Gemeindepräsidentin Franca Burkhardt und drei Unternehmern geleitet wurde. Rund 120 interessierte Bürger:innen nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über den aktuellen Stand der Entwicklungen zu informieren. Das Projekt gehört zu den größten Industrievorhaben im Thurgau und umfasst eine Fläche von 62.000 Quadratmetern, wie die Thurgauer Zeitung berichtet.
Die Vision Hasli, die erst etwa seit vier Jahren aktiv verfolgt wird, entwickelt sich aus den Überlegungen, die nach dem gescheiterten Outlet-Projekt Edelreich von 2020 aufkamen. In den nächsten zwei Jahrzehnten sollen mehrere Bauetappen realisiert werden, die bis ins Jahr 2045 andauern. Besonders im Fokus steht der Wip-Hub, ein Industrie-Co-Working-Projekt, das Büroflächen, Konferenzräume, eine Kantine und sogar ein Fitnesscenter bieten soll. Die Planung hierfür leitet sich aus dem Bedarf an modernen Arbeitsplätzen für Unternehmen der Industrie, Produktion und Logistik ab und wurde bereits vor vier Jahren begonnen. Die Baugenehmigung für diesen Teil wird im Frühling 2026 erwartet.
Verzögerungen und Herausforderungen
Doch nicht alles läuft nach Plan: Ursprünglich war der Baubeginn für 2023 angesetzt, doch aufgrund der Notwendigkeit, die Vision für das gesamte Hasli-Gebiet zu erarbeiten und die Gebietsplanung zu überarbeiten, verschiebt sich der Zeitrahmen. Ein entscheidender Streitpunkt ist die Verkehrserschließung, mit speziellen Bedenken hinsichtlich der Überlastung eines Kreuzungspunktes in der Nachbargemeinde Müllheim. Dies weckt Erinnerungen an die damaligen Probleme, die das scheiternde Outlet-Center mit sich brachte, berichtet das Tagblatt.
Die Gemeinde Wigoltingen wird daher auf die Einsprachen und den eingereichten Gestaltungsplan warten, um die Verkehrsproblematik umfassend zu klären. Franca Burkhardt betont die Notwendigkeit dieses Projekts für den gesamten Kanton Thurgau und verweist darauf, dass Verhandlungen mit dem Bundesamt für Strassen entscheidend für den Erfolg seien. Notwendige Maßnahmen umfassen den Ausbau der Grüneckstraße und der Haslibachstraße, um die Verkehrslasten zu bewältigen.
Arbeitsplätze und Investitionen
Was für die wirtschaftliche Seite spricht: Der anstehende Industriepark verspricht etwa 500 neue Arbeitsplätze und eine Investition von mehr als 200 Millionen Franken. Auto AG plant, ihr Geschäft auf dem Hasli-Areal um einen Standort für Handel und Reparatur von Nutzfahrzeugen zu erweitern. Zudem plant die TIT Imhof AG ein Logistikzentrum mit einem Ladepark und einer Photovoltaikanlage für Elektrofahrzeuge. Die Kibag AG hat ebenfalls Pläne für ein Bauprojekt, das allerdings noch nicht spruchreif ist.
Obwohl die Entwicklungen große Chancen für die Region bereithalten, gibt es auch ernste Herausforderungen zu meistern. Die Hochwassergefahr durch den Chemenbach erfordert erhöhte Bauweisen, um zukünftigen Risiken entgegenzuwirken. Der wachsende Verkehr durch die Vision Hasli könnte den Grüneck-Knoten überlasten, was für alle Anwohner:innen von Bedeutung ist.
Um das Vorhaben voranzutreiben, ist die Unterstützung des Kantons gefragt. Die Anwohner und interessierten Bürger:innen hoffen auf einen baldigen Baubeginn, der möglicherweise Ende 2025 erfolgen könnte, abhängig von der Genehmigung des Gestaltungsplans. In Anbetracht der bevorstehenden Verkehrsplanungsstrategien und der Neuausrichtungen, die durch den sogenannten Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgegeben werden, muss auch eine nachhaltige Verkehrs- und Infrastrukturplanung im Blick behalten werden. Diese bedarf einer kritischen Neubewertung, um die künftigen Herausforderungen optimal zu meistern, so eine Studie der TU Dresden.