Freiburg startet Haus des Jugendrechts: Kampf der Jugendkriminalität!

Im Breisgau-Hochschwarzwald wird ein Haus des Jugendrechts in Freiburg eingerichtet, um Jugendkriminalität effektiv zu bekämpfen.
Im Breisgau-Hochschwarzwald wird ein Haus des Jugendrechts in Freiburg eingerichtet, um Jugendkriminalität effektiv zu bekämpfen. (Symbolbild/MBW)

Freiburg startet Haus des Jugendrechts: Kampf der Jugendkriminalität!

Freiburg, Deutschland - In Freiburg bahnt sich ein richtungsweisendes Projekt an: Ein neues Haus des Jugendrechts soll den interdisziplinären Austausch zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendhilfe fördern. Diese Kooperation wurde vor kurzem durch einen Vertragsabschluss zwischen der Staatsanwaltschaft Freiburg, dem Polizeipräsidium Freiburg, der Stadt Freiburg sowie den Landratsämtern Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen besiegelt. Wie der Schwarzwälder Bote berichtet, wird mit dieser Initiative gezielt auf die Herausforderungen der Jugendkriminalität reagiert.

Das Hauptziel des Projektes ist es, durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter einem Dach schneller und passgenauer auf Straftaten von jungen Menschen zu reagieren. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der rechtlichen Verfolgung, sondern auch auf erzieherischen Aspekten im Jugendstrafrecht. Die individuellen Reaktionen auf Straftaten werden maßgeblich an den Umständen des Tathergangs, der persönlichen Situation des Täters sowie dem sozialen Umfeld ausgerichtet. Diese Herangehensweise soll nicht nur die Jugendkriminalität nachhaltig bekämpfen, sondern auch langfristige kriminelle Karrieren verhindern.

Lokale Vorbilder und bundesweite Integration

Wie der Haus des Jugendrechts Stuttgart erläutert, existieren bundesweit bereits über 30 solcher Häuser. Das erste wurde 1999 in Stuttgart-Bad Cannstatt ins Leben gerufen, gefolgt von weiteren Standorten wie Pforzheim und Offenburg. In dieser Region zeigt sich, dass Lahr als zehntes Haus des Jugendrechts ein zusätzliches Instrument zur Bekämpfung von Jugendkriminalität darstellt, nachdem ein ähnliches Projekt in Offenburg bereits seit 2020 erfolgreich aktiv ist.

In den vergangenen Jahren ist die Jugendkriminalität in Deutschland gestiegen, wobei der Anstieg besonders bei unter 14-Jährigen und Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren besorgniserregend war. Der Ortenau Journal berichtet von einem Anstieg der Gewaltkriminalität um 11,3 % in der Altersgruppe der unter 14-Jährigen und um 3,8 % in der Gruppe der 14- bis 18-Jährigen. Experten führen diese Entwicklungen unter anderem auf psychische Belastungen durch Corona-Maßnahmen zurück.

Das Konzept des Hauses des Jugendrechts

Die neuen Räumlichkeiten des Hauses des Jugendrechts in Freiburg sind noch in Planung, doch das Konzept sieht eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren vor. Dazu zählen Staatsanwälte, Polizeibeamte und Mitarbeiter der Jugendhilfe, die gemeinsam an einem Strang ziehen, um Jugendlichen, die straffällig geworden sind, eine Perspektive für ein straffreies Leben zu bieten.

In Lahr wurden bereits moderne Vernehmungstechniken implementiert und die Räume kindgerecht gestaltet. Das Haus soll sowohl präventive als auch repressive Maßnahmen bieten, wobei die Polizei für Präventionsarbeit und die Staatsanwaltschaft für die rechtlichen Schritte verantwortlich ist. Auch die Jugendhilfe wird während des gesamten Strafverfahrens unterstützend tätig sein.

Mit der Eröffnung des Hauses des Jugendrechts in Freiburg nimmt die Region einen wichtigen Schritt in der Bekämpfung von Jugendkriminalität. Hier wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der auf frühzeitige Erkennung problematischer Entwicklungen setzt und den fachlichen Austausch zwischen den Behörden fördert. Die Suche nach den passenden Standorten hat bereits begonnen, und die Vorfreude auf eine erfolgreiche Umsetzung ist groß.

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OrtFreiburg, Deutschland
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