Gerichtschaos um TSB Schwäbisch Gmünd: Untreueverdacht und Millionenverlust!
Gericht untersucht TSB Schwäbisch Gmünd: Verdacht auf Untreue beim Verkauf des Vereinsgeländes und millionenschwere Streitigkeiten.

Gerichtschaos um TSB Schwäbisch Gmünd: Untreueverdacht und Millionenverlust!
In Schwäbisch Gmünd brodelt es gewaltig: Die Verkaufsaffäre um das ehemalige Vereinsgelände des TSB wirft immer mehr Schatten. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen ermittelt wegen des Anfangsverdachts der Untreue. Seit rund 15 Jahren ist der Verkauf des Areals in der Buchstraße ein Dauerbrenner, wobei das Ziel stets klar war – die Finanzierung eines neuen Sportparks im „Im Laichle“. Der Umbau und Neubau des Sportparks wurde im Oktober 2019 beschlossen und stellt die Weichen für die Zukunft des Vereins.
Doch die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung, denn das Gelände wurde Ende 2020 an ein Unternehmen in Tübingen verkauft. Nach den aktuellen Ermittlungen steht im Raum, dass bereits vor 2020 drei Beschuldigte – darunter ein ehemaliger Vereinsvorsitzender, ein Architekt und ein ehemaliger Manager – versucht haben könnten, das Grundstück widerrechtlich zu erwerben. Im Mittelpunkt der Anklagen steht ein potenzieller Millionenschaden zu Lasten des TSB, der erst kürzlich durch eine interne Sitzung ins Licht gerückt wurde. Dort wurde 2019 ein Verkaufspreis von 3,1 Millionen Euro veranschlagt, obgleich deutlich höhere Angebote vorlagen. Diese Unklarheiten rund um die Verbindlichkeit dieser Angebote werden derzeit in einem parallel laufenden Zivilverfahren behandelt, wie die SWR Aktuell berichtet.
Gerichtsverhandlungen und Schadensersatzforderungen
Die rechtlichen Auseinandersetzungen gehen weiter: Am 9. Oktober 2024 entschied die 3. Zivilkammer des Ellwanger Landgerichts, dass Christof Preiß und sein Architekturbüro keine 4,35 Millionen Euro Schadenersatz an den TSB zahlen müssen. Der TSB hatte den Verkauf im Jahr 2019 für etwa 8,2 Millionen Euro abgeschlossen, dabei jedoch behauptet, er sei nicht über ein besseres Gebot von 12,5 Millionen Euro informiert worden. Das Gericht stellte fest, dass der erzielte Preis marktgerecht war und somit kein Schaden für den Verein entstanden sei. Dies sorgte für Überraschung bei Vorstandsmitglied Michael Hieber, der mit gemischten Gefühlen auf die Entscheidung blickt. Preiß sieht sich durch das Urteil bestärkt und bietet nun einen Kompromiss an, während der Verein in weiteren Rechtsstreitigkeiten gefangen ist.
Ein weiterer Fokus dieser Streitigkeiten dreht sich um laufende Forderungen für Planungsleistungen und eine Honorarforderung von 450.000 Euro, die den TSB zusätzlich belasten. So zieht sich die Unsicherheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen wie ein roter Faden durch die Geschehnisse rund um den Verein.
Untreue und Veruntreuung im Vereinsrecht
Die Vorwürfe der Untreue, die den aktuellen Ermittlungen zugrunde liegen, sind im Vereinskontext nicht zu vernachlässigen. Untreue liegt vor, wenn jemand, dem das Vereinsvermögen anvertraut wurde, dieses schädigt. Hierbei reicht bereits sachwidriges Handeln aus, um einen Vorwurf zu begründen. Sanktionen können von Mitgliederversammlungen eingeleitet werden, die Unregelmäßigkeiten aufdecken müssen. Die kompetente Stelle, also die Mitgliederversammlung, ist auch verpflichtet, bei Entdeckungen rechtzeitig zu handeln, um nicht selbst mitschuldig zu werden, wie die Anwalt.de erläutert.
Insgesamt spiegelt sich in der aktuellen Situation das Dilemma vieler Vereine wider: Eine gesunde Finanzstruktur steht auf dem Spiel, während gleichzeitig die Interessen Einzelner möglicherweise über das Wohl des Ganzen gestellt werden. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um einen klareren Blick auf diese vielschichtige Angelegenheit zu werfen, die Schwäbisch Gmünd weiterhin in Atem halten wird.