Ipfmess 2025: Schausteller kämpfen um Tradition und Zukunft!

Ipfmess 2025: Schausteller kämpfen um Tradition und Zukunft!

Bopfingen, Deutschland - Die Vorfreude auf die Ipfmess in Bopfingen ist groß: Als eine der Top-Ten-Adressen in Baden-Württemberg lockt dieses Volksfest sowohl Einheimische als auch Besucher von weiter her an. Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbands Stuttgart und in der vierten Generation Schausteller, wird mit seinem Stand, an dem köstliche Maiskolben angeboten werden, auf dem Fest vertreten. Diese Tradition, die ihren Ursprung im Jahr 1812 hat, erlebte in den letzten Jahren jedoch einige Herausforderungen.

Ein gefragter Platz auf der Ipfmess ist nicht einfach zu erhalten. Die Platzvergabe erfolgt durch den Gemeinderat in Bopfingen, und um einen Stand zu ergattern, müssen sich die Schausteller im Branchenfachblatt „Komet“ bewerben. Die Zuweisung der Plätze obliegt dem Marktmeister, was für viele Schausteller die erste Hürde darstellt.

Herausforderungen der Schaustellerbranche

Die Herausforderungen sind vielfältig. Viele Schausteller sind mobile Handwerksbetriebe, die großen Wert auf Ausbildungsberufe legen. Doch die Branche hat Schwierigkeiten, Personal zu finden, das bereit ist, mitzureisen. Steigende Kosten für Betriebsmittel und Lebensmittel erschweren die Preisgestaltung auf den Festen. Zudem ist die Existenz vieler Schaustellerbetriebe in Gefahr, besonders nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Laut Informationen von Volksfeste-ABC sind die Betriebskosten in der Branche stark gestiegen – die Mindestlöhne haben um 36 % angezogen, während Nahrungsmittel um 35 % teurer geworden sind.

Obwohl die Schausteller kein Antrittsgeld erhalten, zahlen sie Standgelder, die in der Region stabil geblieben sind. Diese werden in den kommunalen Haushalten gerne gesehen – jährlich fließen ca. 2,80 Euro pro Besucher direkt in die Kassen der Gemeinden. Insgesamt beträgt der Umsatz auf Volksfestplätzen in Deutschland rund 6,51 Milliarden Euro.

Die Rolle der Volksfeste in der Gesellschaft

Volksfeste wie die Ipfmess spielen eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben. Laut der Branche faszinieren sie rund 198,4 Millionen Besucher jährlich, die durchschnittlich 32,80 Euro pro Tag ausgeben. Sie bieten nicht nur ein abwechslungsreiches Freizeitangebot, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl und die kulturelle Identität der Regionen. Projekte, die den Fokus auf Nachhaltigkeit legen, geben dem Ganzen einen zusätzlichen Schub – über 30 % der Volksfeste setzen auf grünen Strom, um ressourcenschonend zu wirtschaften.

Die Ipfmess 2025 wird mit dem beeindruckendsten Fahrgeschäft, dem „Predator“, einen Höhepunkt bieten, der von der Familie Kaiser betrieben wird. Das zeigt, dass trotz aller Herausforderungen die Tradition der Volksfeste am Leben gehalten wird. Mark Roschmann selbst hat große Teile seiner Kindheit auf dem Rummelplatz verbracht und nimmt diese Erinnerungen mit in die nächste Generation. “Volksfeste funktionieren besser, wenn die Bevölkerung hinter ihnen steht,” sagt er. Mit dieser Einstellung und der Unterstützung der Gemeinschaft könnte die Ipfmess auch in Zukunft ein fester Bestandteil der baden-württembergischen Festkultur bleiben.

Weitere Informationen zur Schaustellerbranche und ihren aktuellen Herausforderungen finden Sie auf der Website von dsbev.de.