Häusliche Pflege in Aalen: Herausforderungen und Chancen für Angehörige

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Birgit Lambers diskutiert in Aalen Herausforderungen der häuslichen Pflege und gibt Tipps zur Unterstützung für Angehörige.

Birgit Lambers diskutiert in Aalen Herausforderungen der häuslichen Pflege und gibt Tipps zur Unterstützung für Angehörige.
Birgit Lambers diskutiert in Aalen Herausforderungen der häuslichen Pflege und gibt Tipps zur Unterstützung für Angehörige.

Häusliche Pflege in Aalen: Herausforderungen und Chancen für Angehörige

In Aalen fand kürzlich eine spannende Veranstaltung statt, die sich mit den Herausforderungen der häuslichen Pflege von Angehörigen auseinandersetzte. Die Buchautorin und Sozialpädagogin Birgit Lambers sprach vor über 120 Teilnehmern im Sitzungssaal des Aalener Landratsamts und beleuchtete intensiv die aktuellen Themen rund um die Pflegebedürftigen und deren Unterstützung durch Angehörige. Organisiert wurde das Event vom Kreisseniorenrat und setzte damit ein wichtiges Zeichen in der Gemeinde, wo laut Schwäbische Post etwa 70 % der Pflegebedürftigen ausschließlich von Familienangehörigen betreut werden.

Die Zeiten ändern sich, und das gilt besonders für die Pflege. Während früher die Betreuung älterer Menschen als eine Pflicht innerhalb der Familie galt, ist es heute eine Herausforderung, Pflege und eigenes Leben miteinander zu vereinbaren. Dies betrifft viele Familien, insbesondere in Zeiten steigender Lebenserwartung und der Zunahme von Demenzerkrankungen. Auch der Generationenvertrag, bei dem Eltern für ihre Kinder sorgen und im Alter von den Kindern betreut werden, wird immer mehr auf die Probe gestellt. Viele Kinder wohnen mittlerweile weit weg von ihren Eltern, was die Situation zusätzlich kompliziert.

Belastungen für die Pflegepersonen

Die Belastungen für pflegende Angehörige sind vielfältig. 70 % der Pflegepersonen berichten von starkem Zeitdruck, und fast die Hälfte von ihnen stößt an ihre körperlichen Grenzen. Finanzielle Herausforderungen kommen erschwerend hinzu, wie Lambers ausführte. Die Pflege selbst verlagert sich oft auf die persönlichen und finanziellen Ressourcen der Angehörigen, was viele stark belastet. Auf gesund.bund.de wird betont, dass die emotionale und physische Unterstützung, die Angehörige leisten, sowohl für die pflegebedürftige Person, als auch für die Pflegenden eine immense Herausforderung darstellt.

Wie gehen Pflegende mit diesen Herausforderungen um? Lambers gab den Zuhörern wertvolle Tipps zur Selbstfürsorge und zur Stressbewältigung. Wichtige Strategien umfassen unter anderem, Ohnmacht anzunehmen, einen Perspektivwechsel einzunehmen und mitfühlend statt mitleidend zu agieren. Zudem sollte jeder Pflegende Verantwortung für sich selbst übernehmen und eigene Grenzen setzen. Freundschaften und Gespräche über die eigenen Erfahrungen können ebenfalls entlastend wirken.

Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsmittel

Die Unterstützung für pflegende Angehörige ist ein weiterer wichtiger Punkt. Auf der Suche nach den richtigen Hilfen stehen verschiedene Ressourcen zur Verfügung. Von finanziellen Hilfen wie Pflegegeld und Entlastungsbeträgen bis zu praktischen Hilfsangeboten wie Treppenliften, Pflegebetten oder Patientenliftern, die oft von Kassen übernommen werden, sind viele Möglichkeiten gegeben. Laut Pflegehilfe können Frauen und Männer Pflegezeit oder Familienpflegezeit in Anspruch nehmen, um sich um ihre Angehörigen zu kümmern, und professionelle Beratungsstellen bieten wertvolle Unterstützung.

Zusätzliche Hilfen umfassen Fahrdienste und Angehörigeninitiativen, welche den Druck der Pflege mindern können. Es lohnt sich, die verschiedenen Betreuungsmodelle – von stundenweiser Betreuung bis hin zur 24-Stunden-Betreuung – genau zu betrachten, um die beste Lösung für die individuelle Situation zu finden.

Insgesamt bekräftigte der Vortrag in Aalen das große Engagement und die unschätzbaren Leistungen pflegender Angehöriger und bot gleichzeitig praxisnahe Unterstützung und Anregungen, um die wachsenden Herausforderungen in den Griff zu bekommen.