Pflegeeltern gesucht: So helfen Luisa und Michael mit Liebe und Mut!
Entdecken Sie die Herzen von Pflegeeltern in Biberach: Luisa und Michael erzählen von ihrer bewegenden Entscheidung und Unterstützung.

Pflegeeltern gesucht: So helfen Luisa und Michael mit Liebe und Mut!
Wie wird man Pflegeeltern und was steckt eigentlich dahinter? Luisa und Michael, ein Ehepaar aus der Region, waren von einem Vorbild in ihrem Heimatort so inspiriert, dass sie sich entschieden, ein Pflegekind aufzunehmen. Mit ihren vier eigenen Kindern fand das Paar die Entscheidung, Pflegeeltern zu werden, als eine wahre Berufung. Der Weg dorthin war nicht ganz einfach: Ein Bewerbungsverfahren voller Informationsabende und einem Hausbesuch des Kreisjugendamtes galt es zu durchlaufen.
Die Zustimmung ihrer Kinder spielte eine wichtige Rolle in diesem Prozess. Vor einem halben Jahr folgte dann der ersehnte Anruf: Ein wenige Wochen alter Junge wartete auf sie, und zwei Tage später ihn abzuholen, war schon ein großer Schritt. Der Start war herausfordernd – Luisa war anfangs ängstlicher als bei der Geburt ihrer eigenen Kinder. Doch schnell fand sie eine Routine. Eifersucht unter den eigenen Kindern trat immer mal wieder auf, was jedoch als normal angesehen wird. Überraschenderweise hakelte der Umgang mit dem kleinen Jungen besser als erwartet, da er in seiner frühen Lebensphase noch nicht mit belastenden Erfahrungen konfrontiert war.
Schnelle Entscheidungen und neue Herausforderungen
Eineinhalb Jahre später wurden Luisa und Michael erneut angesprochen, und sie überlegten, ein weiteres Pflegekind aufzunehmen. Aktuell gibt es im Landkreis 91 Pflegefamilien, doch die Lage wird kritisch, da viele Pflegeeltern altersbedingt ausscheiden. Der Pflegekinderdienst schafft es zwar, 95 % der betroffenen Kinder in Pflegefamilien unterzubringen, aber die Nachfrage steigt.
Die Voraussetzungen für Pflegeeltern sind klar: Liebe, Empathie und ein warmherziges Zuhause sind unabdingbar. Unterstützung erhielten Luisa und Michael auch von einer erfahrenen Pflegemutter aus ihrem Ort, die hilfreiche Tipps und Erfahrungen bereitstellte. Ein besonders wichtiger Aspekt in der Pflegekindversorgung ist der Kontakt zwischen Pflegekindern und ihren leiblichen Eltern, welcher von Fachbehörden und Richtern geregelt wird. Luisa und Michael bemühen sich, die leiblichen Eltern ihrer Pflegekinder zu integrieren und betonen stets deren Liebe zu den Kindern.
Finanzielle Aspekte und staatliche Unterstützung
Ein nicht zu vernachlässigender Punkt sind die finanziellen Aspekte der Pflegekinderbetreuung. Dabei erhalten Pflegeeltern für ihre Kinder bis 18 Jahre ein monatliches Pflegegeld, das zwischen 700 und 900 Euro schwankt und die Kosten für Verpflegung, Unterkunft und Kleidung abdecken soll. Ab Januar 2024 wird das Pflegegeld automatisch erhöht, die erste Erhöhung seit 2017. Für 2025 ist eine weitere Anpassung um 4,5 Prozent in Aussicht. Je nach Alter des Pflegekindes kann das Pflegegeld bis 919 Euro für Kinder zwischen 12 und 18 Jahren betragen. Hiskol erklärt die Änderungen der finanziellen Unterstützung, die darauf abzielen, die Belastungen der Pflegefamilien zu reduzieren und eine optimale Betreuung zu gewährleisten.
- Voraussetzungen für Pflegeeltern: Liebe, Empathie, warmherziges Zuhause
- Aktuelle Anzahl Pflegefamilien im Landkreis: 91
- Monatliches Pflegegeld: zwischen 700 und 900 Euro, für Jugendliche bis 18 Jahre bis zu 919 Euro
- Erste Erhöhung des Pflegegeldes seit 2017: ab Anfang 2024
- Integration der leiblichen Eltern durch Pflegeeltern
Die Unsicherheit über die Dauer, in der die Pflegekinder im Haushalt leben, war anfangs eine große Belastung für Luisa. Diese Sorge hat sich jedoch im Laufe der Zeit verringert. Zurzeit sind keine Rückführungspläne seitens des Amtes für die Pflegekinder vorhanden. Trotz der Herausforderungen empfinden Luisa und Michael ihre Entscheidung positiv und genießen viele schöne Momente mit ihren Pflegekindern.
Insgesamt zeigt der Weg von Luisa und Michael, wie wichtig es ist, ein gutes Händchen für die Integration von Pflegekindern zu haben und welche Unterstützungstools zur Verfügung stehen. Das Familienportal bietet konkrete Informationen zur staatlichen Unterstützung und den Angeboten für Pflegefamilien.