Großer Schritt für Laupheims Natur: Südsee wird Naturschutzgebiet!
Großer Schritt für Laupheims Natur: Südsee wird Naturschutzgebiet!
Laupheim, Deutschland - Im Laupheimer Gemeinderat hat das Naturschutzgebiet „Südsee-Kingenbühl“ einen bedeutenden Schritt in Richtung seiner Ausweisung gemacht. Mit großer Mehrheit befürwortete der Gemeinderat das Einleiten des Ausweisungsverfahrens durch das Regierungspräsidium Tübingen (RP). Dies wurde am 19. Juli 2025 bekannt gegeben und stellt eine wichtige Etappe für den Naturschutz in der Region dar. Das geplante Gebiet umfasst den Südsee, Uferbereiche und angrenzende Waldflächen und erstreckt sich über insgesamt 50,2 Hektar.
Dabei gab es im Vorfeld durchaus Bedenken. Kritiker warfen dem RP Tübingen vor, ohne die Einbindung wichtiger Akteure wie dem Ortschaftsrat Obersulmetingen sowie Landwirten, Fischern und Jägern zu handeln. Diese Vorwürfe führten zu emotionalen Diskussionen, sowohl im Gemeinderat als auch in Obersulmetingen, die bereits im Oktober 2024 stattfanden. Doch das RP Tübingen beruhigte die Gemüter, indem es erklärte, dass das Verfahren noch in den Kinderschuhen steckt und alle Träger öffentlicher Belange in den Prozess mit einbezogen werden.
Einbindung der Bürger
Um die Sorgen und Anliegen der Bevölkerung zu adressieren, fand eine Informationsveranstaltung des Regierungspräsidiums am 21. Januar 2025 im Rathaus Laupheim statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, die Bürger über die Bedeutung und den Nutzen des Naturschutzgebietes aufzuklären, den Verfahrensablauf zu erläutern und Raum für Anregungen und Bedenken zu bieten. „Südsee-Kingenbühl“, ehemaliger Baggersee und etwa zwei Kilometer südwestlich von Laupheim gelegen, spielt eine bedeutende Rolle als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, insbesondere für rastende Zugvögel und stark bedrohte Pionierarten. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei und alle Bürger sind herzlich eingeladen.
Im laufenden Verfahren wurden bereits einige Anpassungen beschlossen. So ist das Jagen vom Boot und von der Sandbank in Richtung Wasser künftig verboten, und das Angeln ist zwischen 1 Uhr und Sonnenaufgang nicht mehr gestattet. Die Ortsvorsteherin von Obersulmetingen bestätigte, dass die Bedenken der Betroffenen Ernst genommen wurden. Landwirte äußerten sich insgesamt positiv und berichten von keinen nennenswerten Einschränkungen, was die Landwirtschaft betrifft.
Kosten und Pflege
Bei der Sitzung im Gemeinderat wurde auch über mögliche Kosten für die Stadt diskutiert, die mit der Ausweisung des Naturschutzgebiets verbunden sein könnten. Die Erste Bürgermeisterin stellte klar, dass durch die Ausweisung keine zusätzlichen Kosten entstehen, jedoch Pflegemaßnahmen notwendig sein werden. Ein Antrag auf Fördergelder wird über die Kommune eingereicht, um die notwendigen Maßnahmen finanziell zu unterstützen.
Insgesamt wird der Beschluss des Gemeinderats als großer Schritt für den Naturschutz in Laupheim gewertet. Der Oberbürgermeister lobte den Austausch zwischen den Beteiligten und die Berücksichtigung der Anliegen aller in den Prozess involvierten Gruppen. Die Ausweisung des Naturschutzgebiets „Südsee-Kingenbühl“ könnte nicht nur die Biodiversität in der Region fördern, sondern auch den Gemeinschaftssinn stärken.
Für weitere Informationen über den Prozess zur Ausweisung des Naturschutzgebietes und alle beteiligten Schritte besuchen Sie bitte die Artikel bei Schwäbische.de und laupheim.de.
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Ort | Laupheim, Deutschland |
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