Deborah Kämper: Neue Horizonte für die jüdische Gemeinde Mannheim!

Deborah Kämper: Neue Horizonte für die jüdische Gemeinde Mannheim!
Mannheim, Deutschland - In Mannheim hat die jüdische Gemeinde mit ihrer Vorsitzenden Deborah Kämper eine engagierte Führungskraft an der Spitze. Kämper wurde Mitte Mai 2023 für eine zweite Amtszeit gewählt und bringt ihre umfassende Lebenserfahrung und ihr tiefes Interesse am jüdischen Glauben in ihre Rolle ein. Geboren in eine evangelische Familie, hat sie sich vor etwa 20 Jahren für den jüdischen Glauben entschieden, was für sie einen tiefen persönlichen Weg darstellt.
Kämper, die ihren Ehemann Khoshlessan in den 1990er Jahren in der Mannheimer Kunsthalle kennengelernt hat, hat durch seinen Einfluss besondere Einblicke in das Judentum erhalten. Ihr Mann ist Jude aus dem Iran und lebte seit 1974 in Deutschland. Es war ihr ein großes Anliegen, ihn in seiner Religion zu unterstützen und an der jüdischen Gemeinschaft teilzuhaben. Diese Unterstützung war auch der Grund für ihre offizielle Konversion zum Judentum, die circa 10 Jahre nach ihrem ersten Interesse stattfand und auf intensivem Lernen, einschließlich des Hebräisch-Erwerbs, basierte.
Kulturelle Vielfalt in der Gemeinde
Heute zählt die jüdische Gemeinde Mannheim etwa 450 Mitglieder und ist ein lebendiger Teil der Stadt. Die Gemeinde blickt auf ein reiches kulturelles Programm zurück. Bereits am 30. April 2025 wird ein Gedenkgottesdienst für gefallene israelische Soldaten am Rabbiner-Grünewald-Platz stattfinden, gefolgt von einer Party mit Klezmer Musik und israelischem Essen. Solche Veranstaltungen stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern den Austausch von Tradition und Kultur.
Des Weiteren ist auch ein interessanter Vortrag mit Esther Schapira und Georg Hafner am 6. Mai 2025 vorgesehen. Ein weiteres Highlight wird das Klezmer-Singspiel „Mendele Lohengrin“ am 19. Mai 2025 sein, bei dem der Eintritt für 12 Euro – ermäßigt 8 Euro – erhältlich ist. Diese kulturellen Angebote sind Teil des Bestrebens, jüdisches Leben in Mannheim lebendig und zugänglich zu gestalten.
Eine Gemeinde im Wandel
Während die jüdische Gemeinde in Mannheim floriert, gibt es jedoch landesweit Herausforderungen. Laut einem Bericht von Deutschlandfunk zeigt sich ein Mitgliederschwund in vielen jüdischen Gemeinden, was nicht nur die Überalterung der Mitglieder betrifft, sondern auch das Thema der Anerkennung von Migranten als Juden nach dem deutschen Recht. Insbesondere russischsprachige Zuwanderer sehen sich oftmals mit Hürden konfrontiert, die es ihnen erschweren, Teil einer jüdischen Gemeinschaft zu werden.
Präsident Josef Schuster des Zentralrats der Juden in Deutschland fordert eine Erleichterung des Übertritts für diese Gruppen, während die orthodoxe Rabbinerkonferenz traditionell strikte Regeln verfolgt. Diese Situation beleuchtet die Herausforderungen, mit denen viele Gemeinden konfrontiert sind, und das Bestreben, jüdisches Leben für alle zugänglich zu machen – sowohl für Alteingesessene als auch für Neuzuwanderer.
Die jüdische Gemeinde in Mannheim unter der Führung von Deborah Kämper scheint also nicht nur ein Zentrum des Glaubens, sondern auch ein Ort des interkulturellen Austauschs und des fortwährenden Wandels zu sein. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Gemeinde in dieser dynamischen Umgebung entwickelt und weiterhin Brücken zwischen Tradition und modernen Herausforderungen schlägt.
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Ort | Mannheim, Deutschland |
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