Entführungsdrama in Künzelsau: Frau flieht vor gewalttätigem Ex!

Entführungsdrama in Künzelsau: Frau flieht vor gewalttätigem Ex!

Künzelsau, Deutschland - In Künzelsau kam es zu einem erschütternden Vorfall, der die Stadt erschütterte und die Debatte über häusliche Gewalt erneut anheizt. Am 15. Juni 2025 wurde eine 39-jährige Frau von ihrem 28-jährigen Ex-Partner gewaltsam entführt. Laut ZVW wurde die Frau während eines gemeinsamen Wochenendes von dem Mann entführt, der aus Pforzheim stammt und bereits wegen Gewaltdelikten vorbestraft ist.

Ein Zeuge alarmierte die Polizei, nachdem er die blutende Frau sah, die nur mit einem Slip bekleidet durch Künzelsau geschleift wurde. Trotz der alarmierenden Informationen konnte die Polizei am Sonntagabend zunächst weder die Frau noch den Verdächtigen finden. Am darauffolgenden Tag stießen die Ermittler jedoch auf blutige Schuhe in einem Mehrfamilienhaus, die vermutlich der Frau gehörten. Dies bestätigte die Schwere der Situation, in der sich die Frau befand, wie Stimme.de berichtet.

Ein verzweifelter Fluchtversuch

Am Dienstagmorgen, dem 17. Juni, gelang es der Frau, sich zu befreien. Sie nutzte die Gelegenheit, als ihr Ex-Partner in einer Gartenhütte schlief. Schwer verletzt, suchte sie Hilfe in einem nahegelegenen Wohnhaus und setzte einen Notruf ab. Gegen 4:45 Uhr wurde die Polizei gerufen, und nur wenige Minuten später konnten die Beamten den Verdächtigen in der Gartenhütte festnehmen. Die Frau wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo sie medizinisch versorgt wurde und eine gerichtsmedizinische Begutachtung in die Wege geleitet wurde.

Die Hintergründe der Tat werden derzeit von der Polizei intensiv untersucht. Dabei bittet die Kriminalpolizei Heilbronn um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer zwischen Sonntagabend und Dienstagmorgen etwas Verdächtiges in Künzelsau beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 07131 104 4444 zu melden.

Gewalt gegen Frauen als gesellschaftliches Problem

Die erschreckenden Ereignisse in Künzelsau werfen ein grelles Licht auf das weit verbreitete Problem der Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Laut Statista sind Frauen häufig Opfer von häuslicher Gewalt. Im Jahr 2023 waren rund 71% der 256.000 Opfer von Gewalt weiblich, wobei besonders Partnerschaftsgewalt oft zu wenig Beachtung findet. Dies zeigt sich auch in der Zahl der gemeldeten Sexualdelikte, in denen Frauen nahezu die ausnahmslosen Opfer sind.

Trotz der Herausforderungen ist es wichtig, dass betroffene Frauen Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 116 016 steht rund um die Uhr für Unterstützung bereit und verzeichnete im Jahr 2023 etwa 86.700 Kontaktaufnahmen.

Die Geschehnisse in Künzelsau sind nicht nur ein individueller Fall, sondern rufen uns alle dazu auf, aufmerksam zu sein und das Bewusstsein für das Thema Gewalt gegen Frauen zu schärfen. Nur gemeinsam können wir gegen diese oft unsichtbaren Krisen ankämpfen.