Lidl und Aldi starten größte Preissenkung – Welche Produkte sind betroffen?

Lidl und Aldi senken Preise für zahlreiche Produkte. Verbraucherzentralen warnen vor unzureichendem Wettbewerb in Deutschland.
Lidl und Aldi senken Preise für zahlreiche Produkte. Verbraucherzentralen warnen vor unzureichendem Wettbewerb in Deutschland. (Symbolbild/MBW)

Lidl und Aldi starten größte Preissenkung – Welche Produkte sind betroffen?

Heilbronn, Deutschland - In den letzten Tagen gibt es spannende Neuigkeiten aus der Welt der Discounter. Lidl und Aldi haben groß angelegte Preissenkungen angekündigt, die für die Verbraucher eine kleine Erleichterung bringen sollen. Lidl selbst geht so weit, die aktuelle Preisreduktion als „größte Preissenkung aller Zeiten“ zu bezeichnen. Laut SWR beläuft sich die durchschnittliche Preissenkung bei Lidl auf etwa 1,8 Prozent, während Aldi Nord und Süd sogar mit 2,5 Prozent aufwarten können.

Trotz dieser verlockenden Zahlen lässt die Verbraucherzentrale kein gutes Haar an den Preissenkungen – sie bezeichnet die Maßnahmen als „Tropfen auf den heißen Stein“. Und das aus gutem Grund: Der Preis von einem durchschnittlichen Warenkorb aus 20 häufig gekauften Artikeln ist im vergangenen Jahr um 4 Prozent gestiegen. Hinzu kommt, dass die Preise seit dem Beginn des Konflikts in der Ukraine um schätzungsweise 41 Prozent hochgeschossen sind.

Die Details der Preissenkungen

Wie genau sehen die Preissenkungen aus? Während Lidl etwa 500 Produkte im Preis senkt, hat Aldi sogar rund 1.000 Artikel im Visier. Diese Preissenkungen sind nicht nur auf die beiden großen Discounter beschränkt; auch Edeka, Rewe, Netto, Kaufland und Penny kündigen ähnliche Maßnahmen an, um die Verbraucher in schwierigen Zeiten zu entlasten. Swen Gallina von Aldi Süd erklärt, dass es eine Verantwortung der Unternehmen ist, Stabilität zu schaffen in einer Zeit, in der Lebensmittelpreise seit 2020 um über 35 Prozent gestiegen sind, wie ZDF ergänzt.

Bei einem durchschnittlichen Einkauf von etwa 30 Euro können Verbraucher mit einer Ersparnis von rund 50 bis 60 Cent rechnen. Allerdings bleibt der Nutzen für viele fraglich, da Experten und Verbraucherschützer vor unzureichendem Wettbewerb zwischen den großen Discountern warnen. Die Marktforscher zeigen, dass die Ersparnisse stark vom individuellen Warenkorb abhängen, was die tatsächliche Entlastung stark begrenzt.

Marktbedingungen und Verbraucherinteressen

Der Lebensmittelmarkt in Deutschland wird von einem Oligopol dominiert, insbesondere von Aldi, Rewe, Edeka und Lidl, die zusammen 85 Prozent des Marktes kontrollieren. Preisänderungen werden dabei schnell von der Konkurrenz übernommen, ohne dass Preisabsprachen notwendig sind. Handelsexperten wie Stephan Rüschen sind der Meinung, dass die aktuellen Preissenkungen weniger gesellschaftspolitischer Natur sind, sondern vielmehr dazu dienen, Marktanteile zu gewinnen. Dennoch ist er optimistisch, dass die Preise dauerhaft niedriger bleiben könnten und möglicherweise weitere Rabattschlachten folgen könnten.

Die Verbraucherzentralen schlagen jedoch Alarm und weisen darauf hin, dass eine sorgfältige Überwachung der Preissenkungen notwendig ist. Vor allem bei Produkten, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind, wie Speiseöle, Butter, Fleisch und Brot, bleibt der Preisvergleich entscheidend. Die Eigenmarkenpreise haben sich im Durchschnitt um 8 Prozent reduziert, was Käufer mit einem Blick auf die Regale ansprechen soll, so die Metaanalyse der AMI über Lebensmittelpreise, die in wöchentlicher Folge ermittelt werden (AMI).

Zusammengefasst stehen die Verbraucher in Baden-Württemberg vor einer gemischten Situation: Die Preissenkungen bei Lidl und Aldi könnten ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein, doch der massive Anstieg der Lebensmittelpreise seit den letzten Jahren wirft Fragen auf, wie nachhaltig diese Reduktionen sein können. Die Zeit bleibt abzuwarten, ob sie langfristig eine Erleichterung für die Geldbörse im Alltag bringen werden.

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OrtHeilbronn, Deutschland
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