Hitzewelle rollt an: So entscheiden Schulen über Hitzefrei in BW!
Baden-Württemberg aufgrund extremer Hitze ohne einheitliche Hitzefrei-Regeln: Schulleitungen entscheiden individuell.

Hitzewelle rollt an: So entscheiden Schulen über Hitzefrei in BW!
In Baden-Württemberg kann man sich dieser Tage auf heiße Temperaturen einstellen. Bereits kommende Woche wird mit bis zu 39 Grad gerechnet. Angesichts dieser extremen Hitzewelle stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Unterricht in den Schulen? Das Kultusministerium hat zwar keine gesetzlich festgelegten Werte für „Hitzefrei“, gibt jedoch Empfehlungen ab, die die Schulleitungen befolgen können. Doch letztlich liegt die Entscheidung in der Hand der Schulleitungen, die die örtlichen Bedingungen berücksichtigen müssen, informiert der SWR.
Die wichtigste Regel lautet: Hitzefrei kann gegeben werden, wenn es um 11 Uhr im Schatten mindestens 25 Grad Celsius hat, wobei dies frühestens nach der vierten Unterrichtsstunde geschehen darf. Neben den Temperaturen spielen zusätzlich auch die Betreuungsangebote, die Verfügbarkeit der Lehrkräfte sowie die Abholmöglichkeiten der Schüler eine maßgebliche Rolle. Insbesondere in ländlichen Gebieten, wo die Schüler häufig nicht sofort nach Hause gelangen können, ist dies eine besondere Herausforderung. Um ein einheitliches Vorgehen zu gewährleisten, empfiehlt es sich zudem, dass Schulen in der Nähe sich abstimmen.
Besondere Anforderungen an Temperaturen und Gebäude
Die Entscheidung über Hitzefrei betrifft vor allem Grundschüler bis zur vierten Klasse sowie die Jahrgangsstufen fünf und sechs. Für die Sekundarstufe II, also ab der Klasse 11, und für Berufsschüler gibt es jedoch keine Regelung für Hitzefrei. In vielen Schulen ist die Bauart der Gebäude ebenfalls entscheidend. Ältere Schulen ohne Klimatisierung haben es besonders schwer, mit der Hitze umzugehen.
In der Diskussion um notwendige Änderungen fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mehr Umbauten an den Schulen, um die Hitze erträglicher zu machen. Ventilatoren und Wasserspender allein seien nicht ausreichend – viele Schulgebäude sind einfach nicht für solch extreme Temperaturen ausgelegt. Schüler und Lehrkräfte klagen oftmals über Raumtemperaturen von bis zu 30 Grad im Sommer. Die GEW hofft dabei auf mehr Unterstützung von Land und Bund, um dringende Maßnahmen zur Verbesserung der technischen Anlagen an Schulen umzusetzen.
Vergleich mit anderen Bundesländern
In der Regelung für Hitzefrei steht Baden-Württemberg nicht alleine da, doch hierzulande sind die Vorgaben weniger streng als in manchen anderen Bundesländern. Während in Niedersachsen sogar Oberstufenschüler Hitzefrei bekommen können, bleibt dies in Baden-Württemberg für die Klassen 11 und 12 ausgeschlossen. Andere Bundesländer, wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, haben ähnliche oder strengere Regelungen, die auch für die Oberstufen gelten, was unter RND nachzulesen ist.
Während die Hitzewelle in Deutschland bereits in vollem Gange ist und es in Baden-Württemberg besonders drückend wird, bleibt abzuwarten, wie viele Schulen auf Hitzefrei zurückgreifen werden. Letztlich müssen die Schulleitungen auch hier einen stetigen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Schüler und den gegebenen Rahmenbedingungen finden, während gleichzeitig Eltern und Lehrkräfte mit in die Entscheidungen einbezogen werden sollten, so SWP.